Nach fünf Siegen in Folge hat es den FCN in Frankfurt erwischt. Trotz 1:0-Führung stand der Club am Ende mit leeren Händen da und rutscht aus den Aufstiegsrängen. Durch die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdienten sich die Hessen den Erfolg gegen den Favoriten. Besonders bitter für den Club: Mintal sah in der Nachspielzeit Rot wegen Schiedsrichterbeleidigung.
Heimspielatmosphäre für den Club herrschte in Frankfurt. Rund 10.000 Fans begleiteten die Franken nach Hessen, die vor der Begegnung die Revanche für 1925 ausgerufen hatten. Damals hatte der FCN den FSV im Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1:0 besiegt.
Frankfurts Trainer Tomas Oral musste auf den verletzten Innenverteidiger Husterer verzichten. Für ihn kam Barletta in die Startelf. Gegenüber dem 0:2 in Aachen gab es eine weitere Änderung: O. Mokhtari ersetzte Junior Ross. Beim Club fehlten nach dem 2:0 gegen St. Pauli der Rot-gesperrte Boakye und Linksverteidiger Bieler (Wadenverletzung). Für sie rutschen Risse und Judt in die Startformation.
Die erste Gelegenheit hatten die Frankfurter, als Cenci Club-Keeper Schäfer mit einem gefährlichen Aufsetzer zu einer Glanztat zwang (4.). Doch danach übernahmen die Nürnberger die Initiative und beherrschten das Geschehen in der Commerzbank Arena. Die Frankfurter konzentrierten sich auf die Defensive, zogen sich weit zurück und überließen den Franken das Spiel. Doch die Oenning-Elf agierte oft zu ideenlos und behäbig, um die dicht gestaffelte Hintermannschaft zu knacken. So dauerte es bis zur 34. Spielminute, ehe der Club in Führung ging. Kaum waren die Gastgeber einmal aufgerückt, wurden sie schon ausgekontert. Über Kluge und Risse kam der Ball zu Eigler, der Barletta auf und davon lief, und Klandt keine Abwehrmöglichkeit ließ. Kurz danach hätte Mintal nach schönem Zuspiel von Eigler erhöhen können, doch das "Phantom" zielte knapp drüber.
Kurz vor der Pause kamen die Hessen zum etwas glücklichen Ausgleich. Youssef Mokhtari brachte eine Ecke von rechts in die Mitte, wo Barletta ungestört hochstieg und zum 1:1 einköpfte (43.). Unmittelbar vor der Pause hatte Risse noch eine Chance zur erneuten Führung, doch der Youngster scheiterte.
Im Zweiten Durchgang erwischte erneut der FSV den besseren Start. O. Mokhtari bediente Cenci, doch Schäfer war zur Stelle (47.). Vom Club gab es zunächst nur zwei gefährliche Freistöße von Mintal (53.) und Kluge (57.), doch Klandt war auf dem Posten. Auf der Gegenseite musste Schäfer sein Können gegen Mikolajczak unter Beweis stellen (60.).
Der Club konnte sich bei seinem Schäfer bedanken, überhaupt so lange das Remis zu halten. Mokhtari versetzte die FCN-Defensive, doch der Club-Keeper stürzte aus seinem Kasten und rettete (76.). Kurz danach klärte der Torhüter gegen Cenci mit einem großartigen Reflex (79.).
Doch gegen Mikolajczak war dann auch Schäfer mit seinem Latein am Ende. Von Junior Ross freigespielt, düpierte der Mittelfeldmann des FSV Schäfer aus spitzem Winkel.
Durch die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdienten sich die Hessen den Erfolg gegen den Favoriten. Besonders bitter für den Club: Mintal sah in der Nachspielzeit Rot wegen Schiedsrichterbeleidigung. Der Slowake beschwerte sich wegen eines nicht gegebenen Eckballs und wurde von Schiedsrichter Fischer des Feldes verwiesen. Schon der zweite Platzverweis für das "Phantom" in dieser Saison.
Frankfurt muss am kommenden Sonntag in Freiburg antreten, Nürnberg empfängt zeitgleich den FC Ingolstadt.
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