Der 1. FC Nürnberg setzt seine Siegesserie fort und zieht in der Tabelle am fränkischen Nachbarn aus Fürth vorbei auf Position drei. Bei Rot-Weiß Oberhausen - 2009 zu Hause bis dahin noch ungeschlagen - reichte dem Club eine abgeklärte, keinesfalls aber überragende Leistung zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg. Besonders in der ersten halben Stunde bewegte sich das Match auf sehr niedrigem Niveau, ehe der FCN mit einem Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellte.
Oberhausens Trainer Jürgen Luginger änderte seine Elf nach dem 1:1 in Kaiserslautern auf einer Position. Lüttmann stürmte an Stelle von Nöthe (Gehirnerschütterung).
Club-Coach Michael Oenning wechselte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Koblenz zweimal. Bieler rutschte für den verletzten Kapitän Wolf (Meniskus) ins Team. Damit rückte Pinola nach innen an die Seite von Maroh, Bieler verteidigte links. Im Mittelfeld verdrängte Franz Judt aus der Anfangsformation.
Die Begegnung brauchte lange, um auf Temperatur zu kommen. Nachdem Frantz früh einen ersten Warnschuss auf das RWO-Gehäuse abgegeben hatte (3.), tat sich lange nichts. Die Kontrahenten machten im Mittelfeld die Räume eng, ließen keinen Raum für spielerische Elemente und neutralisierten sich so auf bescheidenem Niveau. Unzulänglichkeiten im Spielaufbau und zahlreiche Fehlpässe prägten das Bild.
Nach einer knappen halben Stunde wurde es etwas besser. Erst musste FCN-Keeper Schäfer nach einem Kaya-Freistoß vor Lüttmann klären (26.), wenige Sekunden später schoss Schlieter knapp am Tor der Franken vorbei (27.). Gerade als Oberhausen besser ins Spiel zu finden schien, schlug der FCN eiskalt zu.
Diekmeier zog von rechts stark nach innen, ließ dabei mehrere RWO-Akteure alt aussehen und tauchte dann nach einem Doppelpass mit Mintal vor Pirson auf. Der Rechtsverteidiger brachte die Kugel zwar nicht am Schlussmann vorbei, Mintal stand aber goldrichtig und vollendete mit links zum 0:1 (29.). Nur zwei Minuten später klingelte es erneut. Eine hohe Frantz-Hereingabe von links war lange in der Luft, dennoch kam Kluge frei zum Kopfball und traf mit einem kuriosen Aufsetzer über Pirson hinweg ins Tor (31.). Oberhausen wirkte beeindruckt, ein mögliches drittes Nürnberger Tor verhinderte Pirson allerdings gegen Eigler (32.).
In der Folge kontrollierten die Franken die Begegnung, ohne dabei jedoch zu glänzen. Oberhausen blieb engagiert, agierte aber in der Offensive viel zu unpräzise, um Gefahr entfachen zu können.
Bei den Hausherren musste zur Pause Terranova mit Rückenproblemen in der Kabine bleiben. Landers ersetzte ihn. Besser wurde das Spiel von RWO dadurch allerdings nicht. Nürnberg hatte das Geschehen weiter im Griff und besaß die besseren Chancen. Die größte Gelegenheit vergab zunächst Eigler, als er aus 16 Metern nur den Pfosten traf (53.).
Die Luginger-Elf hatte offensiv zu wenig zu bieten, um den FCN ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Kaya kam dem Anschlusstreffer mit einem 15-Meter-Schuss über den Querbalken noch am nächsten (62.). Wenig später war für Landers die Partie wieder beendet, nachdem er mit Schäfer zusammengeprallt war (63.).
Zu keinem Zeitpunkt erweckten die Rheinländer den Eindruck, dem Match noch eine Wende geben zu können. Stattdessen legte der Club nach und machte so frühzeitig den Deckel auf die Partie. Mintal schickte Eigler, der links viel Platz hatte, auf die Reise. Der Angreifer drang in den Strafraum ein und überwand Pirson mit einem - allerdings haltbaren - Schlenzer (71.).
In der Schlussphase tat sich nichts mehr. Nürnberg machte nicht mehr als nötig, während sich RWO frühzeitig mit der Pleite abgefunden hatte. Ohne weitere Höhepunkte plätscherte die Begegnung dem Abpfiff entgegen.
Oberhausen muss am Freitag kommende Woche nach Rostock, der Club hat zwei Tage länger frei und empfängt am Sonntag St. Pauli.
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