28. Spieltag 2007 / 2008 Sonntag, 20.04.2008

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - VfL Wolfsburg

1:0 (0:0)

Wiederholungsspiel

1. FC NÜRNBERG:

Klewer;

Jacobsen, Wolf, Abardonado, Pinola;

Galasek, Engelhardt;

Saenko, Mintal, Vittek;

Koller

Trainer: Thomas von Heesen

Wechsel: Charisteas für Vittek (61.),

Mnari für Saenko (86.),

Spiranovic für Mintal (90.)

Karten: ---

Tore: 1:0 Koller (79.)

VfL WOLFSBURG:

Benaglio;

Gentner, Ricardo Costa, Simunek, Schäfer;

Josué, Hasebe, Baier;

Marcelinho;

Ljuboja, Dzeko

Trainer: Felix Magath

Wechsel: Madlung für Baier (69.),

Laas für Hasebe (72.),

Krzynowek für Gentner (81.)

Karten: Gelb: Costa (9.), Dzeko (64.), Madlung (69.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)

Linienrichter: Guido Winkmann, André Stachowiak

4. Schiedsrichter: Dirk Margenberg

Zuschauer: 45.100

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

Koller: Dann eben mit Gewalt

Mit einer engagierten Leistung hat sich der 1. FC Nürnberg drei eminent wichtige Punkte im Abstiegskampf und den ersten Heimsieg seit Anfang Dezember gesichert. Auch das Wiederholungsspiel gegen Wolfsburg endete 1:0 - diesmal nach 90 Minuten und bei strahlendem Sonnenschein. Nürnberg begann stark, ließ aber selbst beste Chancen aus. Nach dem Seitenwechsel zunächst das gleiche Bild - bis Koller den Hammer auspackte.

Vier Änderungen nahm Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen nach dem 0:3 in Stuttgart vor - teils gezwungenermaßen, teils freiwillig: Für Blazek (Muskelfaserriss), Kristiansen (Bank), Misimovic (Adduktorenprobleme) und Charisteas (Bank) begannen Klewer, Jacobsen, Mintal und Koller. VfL-Coach Felix Magath ersetzte im Vergleich zum 0:1 gegen Bochum den gelbgesperrten Dejagah durch Ljuboja, der nach seiner Oberschenkelverletzung wieder fit war.

Bei bestem Fußball-Wetter erwischten die Nürnberger den besseren Start, im Mittelfeld waren sie zunächst präsenter, auch Koller, der oft gesucht wurde, fand gut ins Spiel. Doch große Chancen blieben in den ersten zehn Minuten auf beiden Seiten aus. Erstmals gefährlich wurde es in Minute 13, als Saenko einen schönen, langen Mintal-Pass rechts im Strafraum direkt nahm, das Tor aber verfehlte. Und eine Minute später jubelte Koller, nachdem er einen Freistoß von Galasek eingeköpft hatte. Das Schiedsrichtergespann hatte den Tschechen allerdings im Abseits gesehen, eine ganz enge, aber wohl korrekte Entscheidung.

Unbeirrt griff der Club weiter an und Wolfsburgs Defensive fehlte plötzlich jede Ordnung: Mintal ließ zunächst Simunek und Josué mit einer einfachen Ballannahme ins Leere springen, seinen abgefälschten Schuss lenkte Benaglio mit Glück zur Ecke (22.). Die segelte an den Fünfmeterraum genau auf Vitteks Kopf - Latte! Die sehr engagierten Gastgeber hätten die Führung in dieser Phase längst verdient gehabt. Gegen Ende der ersten Hälfte fand Wolfsburg immer besser ins Spiel, vor allem bei Standardsituationen wurde es gefährlich, siehe Minute 35: Da durfte nämlich Dzeko einen Freistoßflanke von Marcelinho aus fünf Metern freistehend aufs Tor köpfen - tat es aber nicht. Vorbei, Riesenchance vertan. Trotzdem war das 0:0 zur Pause eher aus Wolfsburger Sicht glücklich, zu überlegen war Nürnberg in der ersten halben Stunde.

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte erneut den Nürnbergern: Mintal hämmerte einen Freistoß-Pass von Engelhardt ohne Bedrängnis aus relativ spitzem Winkel über die Latte (51.). Doch anders als zu Beginn der ersten Hälfte gelang es dem Club nach der Pause nicht, die Wolfsburger Defensive dauerhaft unter Druck zu setzen. Koller, der sich anfangs noch über viel Platz hatte freuen dürften, wurde jetzt von der VfL-Innenverteidigung wesentlich besser bewacht. Insgesamt ging auf beiden Seiten das Tempo mehr und mehr verloren. Doch dabei beließ es Nürnberg nicht lange: Erst hatte Pinola nach einer starken Kombination freie Bahn, wartete aber so lange, bis die Wolfsburger Abwehr klären konnte (66.), eine Minute später lenkte Benaglio einen 20-Meter-Hammer von Mintal gerade noch über die Latte.

Dann verfiel die Partie wieder in das alte Muster, sie plätscherte ein wenig vor sich hin. Und plötzlich war der Ball im Netz. Ein langer Ball von Galasek in die Spitze landete bei Koller, der sich im richtigen Moment vom unaufmerksamen Simunek gelöst hatte und dann aus rund 18 Metern all seine Kraft in den Schuss legte - neben Benaglio schlug das Leder im Tor ein (79.)! Wolfsburg versuchte eine Gegenoffensive, scheiterte aber kläglich, Nürnberg konnte die drei Punkte sicher über die Zeit bringen.

Nürnberg zeigte eine Reaktion auf das böse 0:3 in Stuttgart und ließ sich auch von zahlreichen vergebenen Chancen nicht aus der Ruhe bringen. Dank des ersten Heimsieges seit Anfang Dezember hat der Club den letzten Tabellenplatz an Duisburg weitergegeben, am kommenden Samstag können gegen Bielefeld sogar die Abstiegsränge verlassen werden. Wolfsburg tat einfach offensiv viel zu wenig und verliert die UEFA-Cup-Ränge nach und nach aus dem Blickfeld. Am Sonntag geht es zum Konkurrenten Leverkusen.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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Spielbericht von www.FCN.de

1:0 gegen Wölfe - erster Heimsieg 2008!

Der 1.FCN hat am Sonntag (20.04.08) die Rote Laterne in der Bundesliga an Duisburg abgegeben. Im Wiederholungsspiel gewann der Club gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 (0:0). Vor 45.100 Zuschauern im easyCredit-Stadion erzielte Jan Koller in der 79. Minute das Tor des Tages. Es war Nürnbergs erster Sieg vor eigenem Publikum in diesem Jahr.

Zuletzt gab's für die Franken zuhause fünf Unentschieden und davor zwei Siege. Der letzte "Dreier" datierte vom 2:1 gegen Hertha BSC am 9. Dezember 2007. Der Club, jetzt Tabellen-Vorletzter, blieb die letzten acht Heimspiele ungeschlagen und revanchierte sich bei den Wölfen für die 1:3-Niederlage in der Hinrunden-Begegnung. Wolfsburg wartet weiter auf seinen ersten Pflichtspielsieg in Nürnberg und verpasste es, Boden auf die internationalen Ränge gut zu machen. Die Elf von Felix Magath bleibt Siebter.

Jacobsen zum ersten Mal von Beginn an

Thomas von Heesen änderte seine Startelf auf vier Positionen. Daniel Klewer, Lars Jacobsen, Marek Mintal und Koller ersetzten Jaromir Blazek (Muskelfaserriss), Jan Kristiansen, Zvjezdan Misimovic (Adduktorenprobleme) und Angelos Charisteas. VfL-Coach Felix Magath brachte Danijel Ljuboja für den gelbgesperrten Ashkan Dejagah.

Die Hausherren dominierten die Begegnung von Beginn an und kamen in der 13. Minute zu ihrer ersten guten Möglichkeit. Marek Mintal hatte zu Ivan Saenko gepasst, der rechts im Strafraum zum Abschluss kam, leider jedoch am langen Pfosten vorbei zielte. Zwei Minuten später landete der Ball dann im Netz. Tomas Galasek hatte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld geschossen. Am Fünfer stieg Koller am höchsten und köpfte ins Tor. Der tschechische Stürmer hatte jedoch knapp im Abseits gestanden, Schiedsrichter Marc Seemann, der am Sonntag seinen 35. Geburtstag feierte, gab den Treffer nicht.

Vittek mit einer Doppelchance

In der 22. Minute dann die nächste große Club-Chance. Nach einem Einwurf von Jacobsen, der nach seinem Einsatz am 1. Spieltag seine zweite Partie in dieser Saison absolvierte - die erste von Beginn an -, hatte Mintal rechts im Strafraum zwei Gegenspieler mit einem Lupfer aussteigen lassen und anschließend abgezogen. Doch Makoto Hasebe blockte das Leder im letzten Moment gegen das Bein von Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio. Die anschließende Ecke landete bei Robert Vittek, der aus drei Metern nur die Latte traf (22). Eine Minute später war Vittek erneut im Pech: Der Slowake hatte aus 15 Metern halbrechter Position abgezogen, das Leder aber knapp am linken Pfosten vorbei gezirkelt.

In der 36. Minute gab es zum ersten Mal Aufregung vor dem Club-Tor. Marcelinho hatte einen Freistoß von der linken Seite ausgeführt. In der Mitte bugsierte Edin Dzeko den Ball per Flugkopfball knapp am rechten Pfosten vorbei. Nürnberg agierte in dieser Phase der Partie nicht mehr ganz so zielstrebig. So blieb es beim 0:0 zur Pause.

Jan Koller erlöst den Club

Nach dem Wechsel führte Marco Engelhardt einen Freistoß von der rechten Seite aus. Alle Wolfsburger rechneten mit einer Flanke, Engelhardt legte aber nur kurz auf für Mintal, der rechts im Strafraum übers Tor schoss (51.). In der 61. Minute kam Angelos Charisteas für den angeschlagenen Vittek. Die Cluberer setzten den VfL jetzt wieder stärker unter Druck. In der 66. Minute spielten Koller und Javier Pinola einen schönen Doppelpass, der Argentinier wartete im Sechzehner dann jedoch zu lange mit dem Abschluss, so dass Ricardo Costa ihn noch bedrängen konnte und Pinolas Schuss genau in die Arme von Wölfe-Torhüter Benaglio ging. Eine Zeigerumdrehung später legte Charisteas mit der Brust ab zu Mintal. Nürnbergs "Torphantom" zog aus 22 Metern zentraler Position voll ab Richtung linke untere Ecke, doch Benaglio lenkte die Kugel mit einer spektakulären Parade über die Latte.

In der 79. Minute dann endlich die Erlösung für den 1.FCN: Tomas Galasek hatte den Ball im Mittelfeld rückwärts über sich selbst nach vorne gespielt, Koller setzte sich im Zweikampf gegen den kurz zuvor eingewechselten Alexander Madlung durch und drosch den Ball aus 18 Metern mit aller Gewalt in die Maschen - 1:0! Kollers zweites Saisontor. In der Schlussphase retteten von Heesens Schützlinge den knappen Vorsprung über die Zeit, ohne noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu geraten.

In Bielefeld geht's wieder um alles

Auch nächsten Samstag (26.04.08, 15.30 Uhr) geht es für die Franken im nächsten Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wieder um alles. Der direkte Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt rangiert zwei Punkte und zwei Plätze vor dem 1.FCN auf dem im Tabellenkeller begehrten Nicht-Abstiegsplatz 15. Ein Sieg gegen die Ostwestfalen ist also Pflicht.

Mintal, Koller und Charisteas (v.l.) bejubeln das Tor des Tages

© www.FCN.de

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