Nürnbergs Trainer Klaus Augenthaler nahm im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg nur eine Änderung vor: Sasa Ciric hatte seine Grippe überstanden, und Driller musste somit wieder auf die Bank. Beim FCK tauschte Trainer Eric Gerets nach der Nullnummer gegen die Löwen doppelt: Basler und Lincoln mussten weichen, und Bjelica und Dominguez standen in der Startelf.
Die Nürnberger waren in den Anfangsminuten sichtlich bemüht, den Ball in den eigenen Reihen zu behaupten. Der FCK zog sich weit zurück und machte die Räume in der eigenen Hälfte sehr eng. Nürnberg fand so in der Sturmspitze kaum Anspielstationen, weil Cacau nicht in Tritt kam und in der 30. Minute wegen einer Kniegelenk-Prellung ausgetauscht werden musste. Ciric hingegen wirkte viel agiler als der Brasilianer, doch auch er konnte sich nicht so recht gegen Knavs, Harry Koch und Hengen durchsetzen. Zudem kombinierten die Nürnberger zu viel im harmlosen Bereich, ohne dass sie dadurch entscheidenden Raumgewinn machen konnten.
Dennoch hatte der Mazedonier Ciric zwei gute Gelegenheiten, doch beide Male war FCK-Keeper Georg Koch auf dem Posten. Erst scheiterte Ciric im Fallen aus sieben Metern, dann boxte Koch einen Kopfball des Club-Angreifers über die Latte. Dem FCK erstarb der Torschrei bei einem Treffer von Lokvenc auf den Lippen, den Schiedsrichter Meyer wegen Abseits aberkannte. Ansonsten blieben die Pfälzer offensiv recht harmlos, besonders Nationalstürmer Klose fand überhaupt keine Bindung zum Spiel.
Nach dem Seitenwechsel fand das Geschehen aus Halbzeit eins seine Fortsetzung. Nachdem Ciric nach einer Müller-Ecke sein Privatduell gegen Georg Koch erneut verlor (47.), plätscherte die Partie auf niedrigem Niveau dahin. Der Augentahler-Elf fehlten lange Zeit die zündenden Ideen, um die dicht gestaffelte FCK-Defensive auszuhebeln. Der FCK hingegen schien sich mit der Nullnummer zufrieden zu geben und nutzte die Räume zu Kontern nicht.
Eine Taktik, die in der 69. Minute fehlschlug. Da spielte Larsen geschickt in die Schnittstelle der FCK-Abwehr und Sanneh hängte seinen Bewacher Grammozis ab. Georg Koch verkürzte den Winkel, doch hatte der Schlussmann aus zehn Metern keine Abwehrchance. Die Aufholjagd der Roten Teufel ließ dennoch lange auf sich warten. Erst in der 86. Minute bot sich ihnen die große Ausgleichschance, als Larsen Klose im Strafraum zu Boden zerrte. Doch passend zur Situation des FCK scheiterte Ratinho mit seinem schwach geschossenen Elfmeter gegen Club-Keeper Kampa.
Der 1. FC Nürnberg sichert sich dank des engagierten Spiels verdient drei Punkte. Allerdings brauchten sie gegen die enttäuschenden Pfälzer eine Glanztat von Keeper Kampa, der in der 86. Minute Ratinhos Elfmeter parierte.
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