Dortmunds Coach Matthias Sammer setzte nach dem 2:2 gegen Wolfsburg Fernandez für den Gelb-gesperrten Kehl ein. Bei den Nürnbergern fehlten nach dem 1:2 gegen 1860 die verletzten Müller (Sprunggelenksprellung) und Paßlack (Oberschenkelprobleme). Trainer Wolfgang Wolf brachte dafür Popovic und Wolf.
Der Club machte es Dortmund mit einem dichtgeknüpften Abwehrnetz schwer. Zwar hatte die Borussia mehr Ballbesitz, gefährlicher aber wirkten zunächst die Nürnberger, die ihr Heil vornehmlich im Konterspiel suchten.
Nikl vergab bei einem solchen einen besseren Abschluss, als er am BVB-Sechzehner den Ball unnötig verlor. Fast wäre dieser Lapsus im Gegenzug bestraft worden, aber die Pfeife von Schiedsrichter Meyer blieb bei Kampas Einsatz gegen Ricken im Strafraum stumm (6.).
Die Franken konnten die nervös wirkende Borussia mit gefälligen Kombinationen durchaus in Bedrängnis bringen, wenn sie auch am gegnerischen Strafraum meist mit ihrem Latein am Ende waren. Eine knappe halbe Stunde lang war der Unterschied zwischen dem Dritten und dem Vorletzten so nicht auszumachen. Auch das Chancenverhältnis war ausgeglichen. Die besten Gelegenheiten hatten Ricken und Krzynowek für ihre Farben innerhalb einer Minute (16.).
Dem bis dahin auffälligsten Akteur der Schwarz-Gelben, Ricken, blieb es vorbehalten, in der 27. Minute für die Führung der Heimelf zu sorgen. Rosicky konnte nach einem Sololauf 18 Meter vor dem Tor abgeblockt werden. Das Leder prallte zu Ricken, der fast vom linken Strafraumeck mit einem fulminanten Rechtsschuss unhaltbar für Kampa genau in die rechte untere Ecke traf.
Bis zum Wechsel verflachte die Partie, das mutige Auftreten der Wolf-Elf fand mit dem Rückstand ein jähes Ende. Der BVB tat nicht mehr viel, so dass es bis zum Pausenpfiff bei der knappen Führung des amtierenden Meisters blieb.
Mit Michalke für Popovic setzte Club-Trainer Wolf zu Beginn des zweiten Durchgangs zwar auf Offensive, aber es gelang kaum ein vielversprechender Ansatz in Richtung Borussen-Tor. Besser machte es auf der Gegenseite Ricken, der nach Pass von Rosicky allein vor Kampa im Nachschuss seinen zweiten Treffer erzielte (54.).
Locker und leicht spulte die Sammer-Elf nun ihr Pensum herunter. Zogen die Hausherren das Tempo an, wurde es sofort gefährlich vor dem Tor der Nürnberger. Gegen die resignierenden Gäste trafen so der eingewechselte Reina (65.) und Koller mit seinem 13. Saisontor (67.) fast nach Belieben. Cirics 12. Saisontreffer kurz vor dem Ende war nurmehr Ergebniskosmetik (89.).
Mit dem Erfolg wahrte Dortmund seine Chance zur direkten Champions-League-Qualifikation, während der Club wohl endgültig für die Zweite Liga planen kann.
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