Personal: Werder-Trainer Schaaf setzte exakt auf jene Startelf, die zuletzt beim 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach zum Einsatz kam. Auf Seiten der Nürnberger gab es gegenüber dem 0:0 gegen den HSV zwei Änderungen: Für den nach Blackburn transferierten Johansson und Leitl rückten Neuzugang Paßlack und Ogungbure nach; der Nigerianer spielte zum ersten Mal von Beginn an.
Taktik: Werder spielte nicht nur personalle, sondern auch taktisch unverändert, also im 3-5-2. Auch die Nürnberger setzten auf Altbewährtes: Es blieb beim 4-4-2, allerdings rückte Nikl für Johansson in die Innenverteidigung. Dafür übernahm Ogungbure Nikls alte Rolle im zentralen defensiven Mittelfeld vor der Viererabwehrkette.
Analyse: Die Nürnberger hatten zunächst Probleme beim Verschieben der Viererkette, deshalb standen sie im Mittelfeld regelmäßig einer Bremer Überzahl gegenüber. Derweil sich das Pärchen Frings-Jarolim weitgehend treu blieb, sahen sich Borowski und Lisztes oft keinem direkten Gegenspieler gegenüber. Diesen Raum nutzte der Ungar unter anderem bei einem Vorstoß in den Strafraum, der die frühe Führung brachte. Nach rund 25 Minuten kamen die Nürnberger allerdings besser ins Spiel. Vor allem auf der linken Seite nutzten sie ihre Räume intensiver als zuvor; Wiblishauser drängte neben Müller regelmäßig nach vorn, zu wenig abgeschirmt von Lisztes. Beide Teams erhöhten nach einer vorsichtigen, wenig temporeichen Phase dann noch einmal das Risiko: die Bremer mit einem Libero (Verlaat) vor der Abwehr, der den Druck im Mittelfeld noch einmal erhöhte, die Nürnberger mit frischen Offensivkräften nach etwa einer Stunde - die Partie war da aber nach dem haltbaren Fernschuss von Lisztes schon entschieden.
Fazit: Kein glanzvoller, aber ein verdienter Erfolg der Bremer. Die Nürnberger spielten insgesamt zu passiv und überließen den Gastgebern meist die Spielkontrolle. Auch das deutliche Chancenplus sprach am Ende für Werder.
Christian Biechele, Thiemo Müller, Bernd Salamoni
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