Personal: Jeweils eine Veränderung auf beiden Seiten im Vergleich zur Vorwoche. Bei Nürnberg kam im Gegensatz zum 0:3 von Bremen der wiedergenesene Frey für Ogungbure, bei Gladbach spielte nach dem 1:2 gegen Dortmund Münch anstelle des verletzten Demo.
Taktik: Der Club spielte mit dem gewohnten 4-4-2-System, Frey kümmerte sich im zentralen defensiven Mittelfeld um Witeczek. Gladbachs Mittelstürmer Mieciel beschattete meist Nikl, Kos mimte dann den freien Mann. Auch die Borussia vertraute der Vierer-Abwehrkette, Korell (gegen Driller) und Pletsch (gegen Gomis) blieben bei ihren Kontrahenten. Davor ein Mittelfeld-Dreieck (siehe Analyse) und wie gehabt drei Stürmer.
Analyse: Ballsicherheit, Zweikampfstärke, Spielfreude, Selbstvertrauen - jeder dieser Punkte sprach für die Borussia. Von Anfang an hatte sie die Partie im Griff. Die Nürnberger, eklatant schwach in der Abwehr und schon in der eigenen Hälfte am Spielaufbau gestört, fanden kein Rezept. Jarolim war nicht zu sehen, tauchte früh unter, die Außen waren nur mit Defensivaufgaben beschäftigt. Das Einzige, was die zaghaften Angriffe einbrachten, war ein klares Plus im Eckenverhältnis.
Am deutlichsten war die Überlegenheit der Gäste im Mittelfeld. Grund: Bei Nürnberger Ballbesitz räumten Nielsen und Hausweiler in der eigenen Hälfte ab, Jarolim fand gegen dieses Duo kein Durchkommen. Übernahm die Borussia den Ball, rückte Hausweiler nach vorn und sorgte gemeinsam mit dem hinter den Spitzen spielenden Witeczek für eine Überzahl gegen Frey.
Dass der Sieg nicht höher ausfiel und es am Ende sogar eng wurde, lag zum einen an der mangelnden Gladbacher Chancenverwertung. Zudem baute die Borussia die Franken auf, in dem sie in der zweiten Hälfte nicht mehr überlegt kombinierte, sondern viele Bälle nur noch hinten raus drosch (Pletsch). Der Auswärtssieg geriet gegen planlose Nürnberger dennoch nicht in Gefahr, zumal Stiel - abgesehen vom 1:2 - stark hielt.
Fazit: Ein hochverdienter Sieg der in allen Belangen besseren Borussia. Nürnberg nicht erstligareif.
Christian Biechele, Bernd Salamon
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