Personal: Bayer wieder mit Bastürk in der Anfangsformation, Nowotny fehlte gesperrt. Die ebenfalls gesperrten Kos und Nikl ersetzte Nürnberg durch Stehle und Jarolim, Cacau stürmte für Rink, der auf Grund der ausgemachten Transfermodalitäten zwischen den Klubs nicht spielte.
Taktik: Die Hereinnahme Bastürks bewirkte eine Änderung in der Grundausrichtung: Stießen Schneider und Zé Roberto gegen La Coruna noch häufig von außen in die Zentrale, besetzten sie jetzt wieder ausschließlich die Flügel. Ansonten agierte Bayer wie gehabt: Hinten die Viererkette mit Lucio und Zivkovic als Decker, Schneider und Placente besetzten die Seiten, schalteten sich bei Ballbesitz offensiv ein. Nürnbergs Viererkette wurde bei Leverkusener Angriffen häufig zum Sechserblock, komplettiert durch Müller und Paßlack. Larsen und Jarolim wirkten als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff.
Analyse: Der Club begann erstaunlich frech, wobei sich vor allen Dingen Jarolim und Cacau profilierten. Bayer hatte große Mühe, ins Spiel zu kommen. Stockfehler im Aufbau (Ramelow, Bastürk), Abstimmungsprobleme (Schneider) und fahrlässige Deckungsfehler (Lucio) ermöglichten den Franken immer wieder, sich vom Druck zu befreien und ihrerseits in die gegnerische Hälfte vorzustoßen. Die Folge: Zwei Mal ging Nürnberg durch den quirligen Cacau in Führung.
Erst drei Standardsituationen der nun druckvolleren Leverkusener brachten den Aufsteiger auf die Verliererstraße, wobei vor allem Sanneh und Kampa durch ihre Fehler den Sieg des Spitzenreiters begünstigten. Nürnberg hatte nicht mehr die Kraft zur Antwort, Bayer lief sich die Müdigkeit aus Kopf und Beinen und geriet in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr.
Fazit: Ein letztlich verdienter Arbeitssieg der Leverkusener, begründet in größerer individueller Klasse (Ballack, Neuville, Zé Roberto) und fehlender Cleverness des 1. FCN bei den Standards.
Frank Lußem, Thomas Böker
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