Oha, das war doch etwas überraschend, dieses 4:0 des 1. FCN über die Offenbacher Kickers. Zumal man wahre Wunderdinge von den Kickers aus ihrem vorhergehenden Spiel gegen die Münchner Bayern gehört hatte und der 1. FCN vorher in Düsseldorf nicht gerade berauschend spielte. Dazu kam schon wieder - wie gegen Bielefeld - das unbedingte Gewinnen müssen! Der Club wurde relativ rasch damit fertig. Mit den Nerven und mit Offenbach. Nürnberg war ganz auf Offensive eingestellt, ohne allerdings die nötige Sicherheit in der Abwehr zu vernachlässigen. Trainer Udo Klug hatte die Mannschaft gegenüber Düsseldorf wieder neuformiert. Schöll fehlte wegen Verletzung, Täuber blieb auf der Reservebank, diesmal auch Brunner.
Die Clubmannschaft spielte sich rasch mit ihrem ungestümen Willen zum Sieg in die Zuschauerherzen. Leider waren es nur 14000. Von Anfang an wurde Druck gemacht. Abramczik zeigte sich erstmals im Clubtrikot - und er zeigte sich in vielen guten Szenen. Da ist wesentlich mehr Druck und Schwung, als dies zuletzt bei Dreßel der Fall war. Der Club begann gut, hatte aber in den Anfangsminuten Pech. Hecks Kopfball strich knapp vorbei, dann verpaßte Reinhardt freistehend vor Torhüter Herr mit seinem Kopfball das Tor, ehe in der 20. Minute dann nach schöner Vorarbeit von Heidenreich Manfred Burgsmüller per Kopfball das 1:0 schaffte. Der Club stürmte weiter, gut unterstützt aus dem Mittelfeld und aus der Abwehr. Auffallend, daß sich diese Mannschaftsformation auf Anhieb gut verstand, daß Grahammer und Habiger zwei gute Abwehrspieler abgaben und daß Horst Weyerich eine gute Partie lieferte.
Im Sturm drehte sich nahezu alles um Dieter Trunk und Manfred Burgsmülller. Dieter Trunk war es auch, der in der 39. Minute nach Freistoß von Abramczik per Kopfball das 2:0 erzielte.
Nach der Pause dann bereits nach sechs Minuten das beruhigende 3:0. Nach Flanke von Roland Grahammer schoß Burgsmüller aus dem Gewühl heraus sein 2. Tor an diesem Tag. Doch der Manni war damit noch nicht zufrieden. In der 81. Minute schaffte er per Kopfball nach schöner Vorarbeit von Trunk das 4:0. Jetzt gab es endlich den ganz großen, befreienden Jubel und als Trainer Udo Klug drei Minuten später den angeschlagenen Burgsmüller herausnahm, zollten die Zuschauer herzlichen und lauten Beifall für den dreifachen Torschützen.
Das 4:0 war auch in dieser Höhe verdient. Es hätte sogar noch höher ausfallen können. Doch der emsige, ständige rackernde und nie aufsteckende Werner Heck hatte das Pech kübelweise gepachtet. Ein Scharfschuß von ihm wurde von Herr zur Ecke gelenkt. Als dann in der 70. Minute Heck endlich seinem ersten Bundesligator in dieser neuen Saison ganz nahe war, schoß er überhastet Herr an. Heck wurde übrigens in der 77. Minute gegen Lottermann ausgewechselt, da er leicht verletzt ins Spiel gegangen war und Udo Klug nichts mehr riskieren wollte.
F. S.