50 Minuten lang hielt Nürnbergs Abwehr-Taktik im Bremer Weserstadion, doch dann ging alles blitzschnell. In der 51. Minute riskierte Bruno Pezzey aus rund 20 Metern einen flachen Schuß, der regennasse Rasen machte den Ball für Kargus unhaltbar und Werder Bremen führte l :0. Wie meist in Auswärtsspielen, folgte dann gleich darauf der nächste Schlag, von dem sich der Club nicht mehr erholte: in der 53. Minute konnte Rudi Voller aus wenigen Metern - völlig unbedrängt - ins leere Tor schießen. Bremen lag 2:0 vorne und dabei blieb es.
Zwar gab es nun auch einige Club-Angriffe, aber sie waren zu zaghaft, um Werder in Gefahr bringen zu können. Am Ende war das 2:0 für die Bremer klar verdient und der Club hatte wieder einmal auswärts verloren. Einsatz und Kampfgeist war beim 1. FCN vorhanden.
Der „Sport-Kurier" schrieb zum Spiel: „Es dauerte lange, bis der Knoten platzte, aber dann platzte er richtig: Der Club mußte sich innerhalb von nur 180 Sekunden geschlagen geben. Bitter für den 1. FCN, der sich knapp eine Stunde so wacker geschlagen hatte. Doch hochverdient angesichts der vielen Gelegenheiten, die sich Werder Bremen noch herausspielte in den letzten 30 Minuten." Und weiter: „Nach der Pause wurde alles ganz anders: Es stellte sich heraus, daß das kräftezehrende Spiel die Gäste vor dem Seitenwechsel zuviel Substanz gekostet hatte - war zu Beginn noch nahezu der komplette Nürnberger Troß mitaufgerückt, sobald ein Werderaner abgefangen werden konnte - so standen Abramczik und Trunk verlassen am Mittelkreis und warteten vergeblich auf eine Konterchance. Burgsmüller rieb sich in seinen Zweikämpfen mit Sidka so auf, daß er als Ballverteiler im Mittelfeld weitgehend ausfiel."
Noch einige Leistungen von Kargus: vor der Pause machte er einmal einen Völler-Schuß großartig unschädlich, dann rettete er bei einem Völler-Kopf-ball erneut. Auch nach dem 2:0 einige böse Situationen vor dem Clubtor. Grahammer rettete auf der Torlinie, dann klärte Kargus mit Fußabwehr, Habiger klärte zur Ecke, Voller traf nur die Latte und kurz vor Schluß klärte Grahammer noch einmal auf der Linie und Neubarth setzte den Nachschuß an die Latte.
fs.