Der Club ging mit 0:4 Punkten in dieses zweite Heimspiel. Also klar: gegen Bielefeld mußte ein Sieg her. Und weil nun mit der Mannschaft gegen Uerdingen und Leverkusen absolut kein Staat und keine Punkte zu machen waren, krempelte Trainer Udo Klug kurzerhand sein Team komplett um: da tauchten nun Brunner und Habiger als Verteidiger auf, Dieter Trunk spielte von Anfang an und Grahammer stand im Mittelfeld. Der 2:0-Erfolg am Ende gab Klug recht. Mit einer ungemein kämpferischen Leistung, mit Einsatz, Begeisterung und hin und wieder auch spielerischen Lichtblicken wurde Bielefeld besiegt.
Unermüdlich im Club-Team rackerte eigentlich jeder. Sonderlob aber für Manfred Burgsmüller und auch Horst Weyerich. Die Zuschauer waren am Ende zwar nicht gerade begeistert über die Leistungen, aber sie feierten diesen Sieg und sie feierten auch zwei Spieler, die die beiden Tore erzielt hatten.
Das war einmal Manfred Burgsmüller, der in der 65. Minute nach schönem Zuspiel von Werner Heck aus der Drehung heraus das 1:0 schaffte. Aus gut 12 Metern hatte Burgsmüller den Ball ins Toreck geschossen. Das 2:0 dann acht Minuten vor Schluß: Grahammer zielte aus 22 Metern und der Ball zappelte im Netz.
Die Nürnberger hätten schon vor der Pause dieses enorm wichtige Spiel gegen die Bielefelder entscheiden können, aber zwei, drei gute Torschancen führten zu keinem Erfolg.
Die Bielefelder selbst wiederum hatten ihrererseits ebenfalls Möglichkeiten, doch in diesen kritischen Situationen zeigte sich Rudi Kargus in gewohnt guter Verfassung.
Die Stimmen aus dem Prominentenkreis nach dem 2:0 waren so oder so ähnlich wie folgt: Präsident Michael A. Roth meinte sichtlich zufrieden: „Nach diesem wichtigen Sieg kehrt bei uns im Verein wieder Ruhe ein. Aber man sieht auch an solchen Gegnern wie Bielefeld, daß die Bundesliga heuer einfach stärker und ausgeglichener geworden ist." Der frühere Club-Torjäger Hans Walitza lobte: „Der Manni Burgsmüller ist mit seiner Routine und seinem Torriecher für diese Mannschaft ein Glückgriff."
Die Club-Mannschaft kam - wie einst immer Seppl Herberger sagte - „über den Kampf zum Sieg". Trainer Udo Klug stellte hinterher auch diese entscheidende Eigenschaft heraus: „Wir haben heute die Mehrzahl der Zweikämpfe gewonnen und zwei Tore geschossen. Das war's, was entschied."
F. S.