Der 1. FC Nürnberg steht im Pokal-Halbfinale! Dieser Sprung gelang durch einen überraschenden 3:l-Sieg am Faschingssamstag im Nürnberger Stadion über den Favoriten Borussia Mönchengladbach. Der Club riß seine 32 000 Anhänger, die bei schönem Wetter ins Stadion gekommen waren, vor allem nach der Pause zu Begeisterungsstürmen hin.
Nun, die Partie begann alles andere als erfolgversprechend für den 1. FCN. Denn die Gladbacher, obwohl ohne Hannes, Ringels und Veh spielend, zeigten modernen, flotten Angriffsfußball. In den ersten 20 Minuten sah es arg und schlimm um den 1. FCN aus. Die Club-Abwehr wußte gar nicht recht, wie sie den Gladbacher Angriffen Einhalt gebieten sollte. Den Zuschauern wurde abwechselnd heiß und kalt, denn die Chancen der Gladbacher waren groß. Doch zum Glück für die Nürnberger: die Gladbacher trafen nicht ins Tor. Dazu kam ein toller Rudi Kargus.
Ja, und wie Fußballspiele so manchmal laufen können, zeigte sich wieder einmal im Stadion: aus der Bedrängnis heraus startet Werner Heck einen Gegenangriff, spielte zu Herbert Heidenreich, der schüttelte seinen Gegner Lothar Matthäus ab, lockte Kleff aus dem Tor und hob den Ball gefühlvoll zum 1:0 ins Tor. Na, das war ein Jubel im Stadion! Und dieses Tor gab dem Club nun endlich den nötigen Rückhalt und auch den Mut, das eigene Spiel aufzubauen.
Mit einem Schuß aus gut 25 Metern erzielte Horst Weyerich, diesmal aus taktischen Überlegungen heraus wieder einmal im Mittelfeld eingesetzt, während Hintermaier Libero spielte, das 2:0. Torhüter Kleff ließ den Ball über seinen Arm ins Tor trudeln. Aber egal, wie es nun fiel: der Club ging mit einem 2:0 in die Pause!
Nach dem Wechsel gute Angriffe des 1. FCN. Bis zur 60. Minute war durchaus ein 3:1 möglich, aber die Gladbacher schafften den Anschlußtreffer - unter Mithilfe der Nürnberger Abwehr. Lothar Matthäus schoß zum 2:1 ein. Jetzt wurde es den Anhängern auf den Rängen etwas mulmig. Aber nur fünf Minuten lang, denn in 66. Minute startete Werner Heck wieder einen Angriff auf der rechten Seite, schloß ihn mit einem Torschuß ab, Kleff konnte abwehren, genau auf die Füße von Werner Dreßel, der das 3:1 erzielen konnte und ab diesem Zeitpunkt endlich alle Hemmungen abzustreifen und gut zu spielen begann.
Als Borussia alles auf eine Karte zu setzen begann und versuchte, den Rückstand aufzuholen, hatte der Club in der letzten Viertelstunde noch genügend Chancen, um sogar ein 6:1 herauszuholen. Aber was solls: am Ende war man hochzufrieden mit dem 3:1 und dem Weiterkommen ins Halbfinale.
Borussia-Trainer Heynckes: „Wenn man in den ersten 25 Minuten so klar herausgespielte Chancen vergibt, dann ist ein Sieg nicht möglich. Nach dem 1:0 haben wir den Club stark gemacht. Im Endeffekt für den Club auch in dieser Höhe ein verdienter Sieg!" Club-Manager und -Trainer Udo Klug: „Ich bin vollkommen zufrieden!"
F.S.