Ostersamstag im Nürnberger Stadion! Eine echte Jubel-Stimmung, denn der 1. FCN hatte - völlig überraschend - den hohen Favoriten Hamburger SV im Pokalhalbfinale mit 2:0 geschlagen. Nach 20 Jahren zog der 1. FCN damit wieder einmal in ein deutsches Pokal-Endspiel ein. Es fand am 1. Mai in Frankfurt statt. Gegner des 1. FCN war der FC Bayern München, der in Bochum 2:1 gewann.
Der Club hatte allen Grund zum Jubeln, denn mit einer insgesamt guten Mannschaftsleistung wurde der Meisterschaftsfavorit HSV in die Knie gezwungen. Reinhold Hintermaier und Reinhold Schöll waren aufgrund von je zwei gelben Karten im Pokal für dieses Spiel gesperrt. Peter Stocker fehlte immer noch nach seiner Augenoperation.
Trainer Udo Klug nahm kurzentschlossen Reinhard Brendel und Norbert Schlegel sowie Thomas Brunner ins Spiel. Sie spielten alle drei sehr ansprechend und wußten sich nahtlos in die Mannschaft einzufügen.
Die Club-Mannschaft überstand die starken Minuten des HSV gut. Sie hatte dabei allerdings in der 25. Minute bei einem Lattenschuß von Hieronymus und in der 40. Minute bei einem Pfostenschuß von Milewski Glück. Aber nach der Pause kam dann die große Zeit des 1. FCN. Als Jürgen Täuber in der 58. Minute von Kaltz gefoult wurde, zeigte Schiedsrichter Dr. Stäglich eindeutig auf Elfmeter! Horst Weyerich ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte zum 1:0. Noch einmal kamen die 44 000 Club-Fans ins Zittern und Schwitzen, als Horst Hrubesch - in der 46. Min. für Thomas von Heesen neu ins Spiel gekommen - fast schon mit seinem Schuß das 1:1 erzielt hatte, aber Rudi Kargus toll abwehrte.
Die Entscheidung fiel in der 68. Minute: Herbert Heidenreich zog an Kaltz vorbei, flankte nach innen und der mitgelaufene Thomas Brunner köpfte ganz überlegt (mit „Köpfchen") zum 2:0 ein. Bis zum Schluß hätte der Club sogar noch das eine oder andere Tor erzielen können. Heidenreich hatte in der 71. Minute mit einem Schuß an den Pfosten großes Pech,und Werner Dressel jagte den zurückspringenden Ball aus sechs Metern übers Tor.
Club-Manager Udo Klug war hinterher, glücklich: „Das war ein toller Sieg. Dieses Spiel hat mir neue Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet," meinte Klug und spielte dabei auf die guten Leistungen von Brendel, Schlegel und Brunner an. „Das war eine großartige kämpferische Leistung", lobte Klug hinterher die gesamte Mannschaft.
Ein Wermutstropfen für Jürgen Täuber: Er bekam die zweite gelbe Karte in einem Pokalspiel gezeigt und war damit für das Endspiel in Frankfurt gesperrt!
F.S.