Am 31. 5. 69 - im vorletzten Bundesligaspiel des Clubs - kassierte Rotweiß-Keeper Rynio, damals noch in Nürnberger Diensten stehend, gegen die gleichfalls abstiegsbedrohten Dortmunder zwei Tore. Ein Treffer schien durchaus haltbar. Er verdammte den 1. FCN ins Unterhaus und rettete Rynios neuen Verein Borussia Dortmund. Dieses Tor und Rynios entgegen vorausgegangenem Versprechen erfolgte „Nacht- und Nebel-Fahnenflucht" hatten die 15 000 nicht vergessen. Alle Aktionen des Ex-Nürnberger Schlußmanns wurden mit Pfiffen bedacht.
Diesmal mußte Rynio zwei absolut unhaltbare Treffer hinnehmen. Sie brachten dem Club einen hochverdienten Pokalerfolg über Rotweiß Essen. Zwar dominierte der Bundesligist in spielerischer Hinsicht, doch Kampfmoral und Kondition des Clubs machten Essens Plus mehr als wett.
Erfreulich Schwarzwälders fast fehlerfreies Torwartspiel und die gute Partie Peter Stockers gegen Superdribbler Willy Lippens.
Ferner verdienen Nüssing, Petrovic und Meininger besonders erwähnt zu werden. Auch Pechtold fand sich auf dem ungewohnten Halbstürmerposten relativ gut zurecht. Der Ex-Hofer Verteidiger erzielte mit trockenem Flachschuß (14. Min.) - der Ball sprang vom Pfosten ins Netz - das l :0. Allerdings verhalf Pechtold nach Seitenwechsel (57. Min.) den Gästen zum Ausgleich. Lippens schlug aus einem gravierenden Abspielfehler Kapital und schoß mühelos ein. Doch der Club zeigte sich eher stimuliert als schockiert. Bereits fünf Minuten später kanonierte Dieter Nüssing nach einer tollen Energieleistung das Leder unter die Querstange. Dieser alles entscheidende Treffer glich manchem „Tor des Monats".
Der Sieg über Essen dürfte „Tils" Schützlingen entsprechenden Auftrieb für den Punktspielstart geben.
Auch der wegen zu großer Hitze ausgebliebene „warme Regen" (sprich Zuschauerzahl) müßte sich nach der guten Pokalpartie des Clubs einstellen.
A. W.