Niemand hätte enttäuscht sein können, hätte der bei sengender Sonne und tropischen Temperaturen erfolgte Meisterschaftsauftakt typischen Sommerfußball gebracht. Umso mehr überraschten Torzahl, Trefferfolge, Tempo und prickelnde Spielszenen. Sieger der spannenden Sonnenschlacht wurde der konditionsstärkere Club. „Tils" Schützlinge glänzten erneut durch unwahrscheinliche Kampfkraft. Weder ein l :3-Rückstand noch ein zum 4:4 führendes Mißverständnis raubten Nüssing & Co. den Nerv. Die beiderseits hohe Torausbeute resultiert zu gleichen Teilen aus Abwehrfehlern und beachtlichen Stürmertaten.
Bester und zugleich erfolgreichster Clubstürmer war Meininger. Auf der Gegenseite überragte Weinkauff.
Der Torreigen wurde in der 8. Minute durch Nüssing eröffnet. Sein Linksschuß nach geglücktem Solo schien zwar nicht unhaltbar, aber er zählte. Bereits 120 Sekunden später nützte Weinkauff eine Freistoßchance zum Ausgleich. Der falsch postierte Schwarzwälder beschwor den Einschlag förmlich herauf. Vier Minuten darnach schlug der excellente Pirmasenser Spielmacher wiederum zu. Ein toller „Drop-Kick" nach zu kurzer Kopfballabwehr Stockers ergab das l :2. In der 27. Minute zappelte das Leder zum dritten Mal im Nürnberger Tornetz. Seiler hatte nach Zuspiel Weinkauffs beherzt eingeschossen. Kurz vor Halbzeit vergaben die Gäste eine weitere Möglichkeit. Fast im Gegenzug versiebte der Club eine nicht minder klare Chance, doch ein erneuter Angriff brachte nach Linksflanke von Pechtold durch Meininger (Kopfball) den Anschlußtreffer.
Nach knapp einstündiger Spielzeit wurden die spielerisch dominierenden Pfälzer schwächer. Pechtold gelang nach einem Eckball (58. Min.) das 3:3 und bereits vier Minuten später lag der Club dank Meininger zum zweiten Mal in Führung. Aber noch war die erste Punkteernte nicht eingebracht.
In der 68. Minute schenkten Rüsing und Schwarzwälder den Gästen das 4:4. Kurz zuvor schon hatte der Querbalken den abermaligen Ausgleich verhindert.
Ab der 75. Minute kam Lachmann für den enttäuschenden Walitza aufs Spielfeld. Das heißt, Meininger rückte in die Sturmmitte, Eder spielte halbrechts und Lachmann Rechtsaußen. Diese Angriffsformation war kaum vier Minuten alt, als Eder mit einem Schrägschuß das Endergebnis herstellte. Auch ein 6:4 wäre noch möglich gewesen, aber Nüssing verschoß in der 88. Minute einen an Meininger verübten Foulelfmeter.
A. W.