Vom alten, verwirrenden Schalker „Kreisel" war ebenso wenig zu sehen wie von „Zampano" Merkels Trainertätigkeit zu spüren. Zwar warteten die ohne Erwin Kremers und Oblak angetretenen Knappen häufig mit schnellen Ballstafetten und Positionswechseln auf, doch ansonst beinhaltete ihr Repertoir nur geringen Witz. Umso angenehmer überraschte der Club. Er spielte ideenreicher, hatte die klareren Tormöglichkeiten und war konditionsmäßig dem Erstligisten zumindest ebenbürtig.
Vor allem Nürnbergs Abwehr und Mittelfeldreihe präsentierten sich in ausgezeichneter Form.
Schade, daß der Clubsturm ohne Walitza (erkrankt) und Meininger (verletzt) auskommen mußte. Bedauerlich aber auch, daß Jugend-Mittelstürmer Peter Sommer nur eine gute halbe Stunde mitwirken konnte. Er wurde unfair gebremst und mußte humpelnd das Feld verlassen. Bis dahin hatte der Debütant erstaunlich selbstbewußt mitgemischt und viel Spielverständnis gezeigt.
Nürnbergs beste Chancen ergaben sich in der 28. und in der 52. Minute. Zunächst scheiterte Petrovic nach feinem Doppelpaß am blitzschnell reagierenden Nigbur, dann schoß Geinzer freistehend, aus kurzer Distanz, neben das Ziel.
Auch ein toller Schuß Majkowskis (70. Min.) sei noch erwähnt. Der Ball flog genau in Richtung Torkreuz, aber erneut rettete Nigbur mit einer wahren Glanzparade.
Soweit man Privatspiele als Meisterschaftstest werten kann, spricht viel dafür, daß der Club vor einer erfolgreichen Rückrunde steht.
A. W.