9. Spieltag 1973 / 74 Sa., 29.09.1973

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - Jahn Regensburg

1:1 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Neef, Sturz, Schabacker, Rüsing, Hannakampf, Nüssing, Majkowski, Petrovic, Nahlik, Geyer, Bittlmayer

Trainer: Tilkowski

Wechsel: Müller für Bittlmayer (18.), Brunner für Nahlik (71.)

Karten: Gelb: Nüssing

Tore: 1:1 Nüssing (59.)

JAHN REGENSBURG:

Hummer, Eckert, Gerling, Meichl, Stokowy, Ling, Beichle, K. Seitz, Bopp, von de Fenn, W. Seitz

Trainer: ?

Wechsel: Valent für Meichl

Karten: Gelb: Hummer, Gerling, Bopp

Tore: 0:1 Bopp (20.)

-

Schiedsrichter: Frickel

Zuschauer: 8000

Besondere Vorkommnisse: Nüssing trifft Elfmeter (59.)

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1973

1:1 und viel Härte der Jahn-Elf

Nur 8000 Zuschauer gegen Schlußlicht Jahn Regensburg und am Ende nur ein mageres 1:1 des 1. FC Nürnberg gegen die Jahn-Elf. Bei Halbzeit führten die Regensburger überraschend durch ein herrliches Tor des Ex-Münchners Bopp l :0.

Der 1. FC Nürnberg kämpfte von der ersten bis zur letzten Minute. Man kann also der Mannschaft bestimmt nichts vorwerfen. Daß ihre spielerischen Mittel gegen diese überharte, streckenweise grob foul spielende Jahnelf nicht reichten, trifft die einzelnen Spieler genauso wenig wie ihren Trainer. Es fehlt ganz einfach die Substanz, das gute Spielermaterial. Talentiert sind die meisten, Routine haben aber nur zwei: Dieter Nüssing und Manfred Rüsing.

Und nun, da Günther Michl wegen einer Meniskusoperation, Kurt Geinzer wegen Mandelbeschwerden und jetzt auch noch Albert Bittlmayer durch Schlüsselbeinbruch ausfallen, kommt der Club ernstlich in Schwierigkeiten. Hans Tilkowski hat einfach nicht mehr das Material, um aus dem Restbestand eine für die Regionalspitze schlagkräftige Elf zu formen.

Die Partie gegen Jahn Regensburg stand unter dem Zeichen „Hektik und Härte". Was streckenweise in der zweiten Hälfte von der Jahnelf vorgeführt wurde, war weit über der Grenze des Erlaubten. Clubtrainer Tilkowski: »Nichts gegen Härte. Ich bin für sie. Aber was hier getan wurde, war schon zuviel des Guten."

Nun, die Jahnelf spielte so lange im Rahmen, wie sie 1:0 in Führung lag. Als dann aber in der 59. Minute Schiedsrichter Frickel aus München Foulelfmeter gab — Nüssing wurde im Getümmel festgehalten — und Nüssing diesen Strafstoß sicher zum 1:1 verwandelte, da kochten die Nerven der Regensburger. Das ging los, als Torwart Hummer vor lauter Verärgerung den Ball weit in die Rängedrosch und dafür verwarnt wurde. Und es ging munter weiter, als es gelbe Karten für Nüssing, Gerling und Bopp gab. Bopp hätte durchaus für sein Foul an Sturz vom Platz fliegen können.

Die Nürnberger rannten sich immer wieder an der massiven, oft aus Torwart Hummer und neun Feldspielern bestehenden Mauer fest. Ohne Außenstürmer war da nicht beizukommen. Die Konterangriffe des SSV Jahn waren dagegen gefährlich. Neef mußte zweimal abwehren, dann kam Bopps Schuß zum 1:0 für Regensburg.

Nach der Pause fast nur Anrennen der Nürnberger gegen Regensburgs Mauer. Unüberlegt und zu wütend wurde alles getan. Keine Lücke tat sich auf. Die Jahnabwehr stand ausgezeichnet. Nach Nüssings 1:1 schien die Jahnelf reif für die Niederlage. Doch das Bollwerk hielt. Nur im Endspurt des 1. FCN kam Jahn noch in Schwierigkeiten, doch Pe-trovics Kopfball ging nur an die Latte (86.) und Verteidiger Eckert rettete schließlich auf der Torlinie (88.).

Ein Spiel ging zu Ende, in dem Regensburg eindeutig Härte zeigte, die am Ende spielentscheidend wurde. Tilkowski: „Heute hat sich wieder gezeigt, daß wir so einer Mannschaft in puncto Zweikampf und Härte einfach unterlegen sind."

F. S.

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