Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1973

Als der anfangs zu nachsichtig amtierende Schiedsrichter Wohlfahrt in der 32. Minute Hofs Torjäger Werner wegen wiederholter Rachefouls des Feldes verwies, hatten die gut startenden Oberfranken kaum noch Chancen, sich für ihre vor sechs Wochen erlittene Pokalspiel-Niederlage zu revanchieren. Zwar gelang den Gästen unmittelbar nach Halbzeit der l :1-Ausgleich, doch darnach marschierten die konditionell stärkeren und mit einer vorbildlichen Mannschaftsleistung aufwartenden Nürnberger eindeutig auf der Siegesstraße. Kurz, die nachlassende „Bayernzehn" vermochte der elanvoll stürmenden Clubelf nicht mehr Paroli zu bieten. Vater des Nürnberger Sieges war einmal mehr Kapitän Dieter Nüssing. Er erzielte nicht nur das alles entscheidende 3:1, sondern stand auch bei den vorausgegangenen Clubtreffern Pate. Darüberhinaus sorgten Geinzer und Petrovic dafür, daß der Club im Gegensatz zu manch früheren Begegnungen über die bessere Mittelfeldreihe verfügte. Ferner verdienen Libero Hannakampf sowie Flügelflitzer Michl besonders erwähnt zu werden. Auf der Gegenseite glänzten Verteidiger Wolf und Schlußmann Seifert. Alle anderen Hofer „Asse" - wie Schuster, Achatz, Zapf und Lippert — kamen nicht wie gewohnt zur Geltung.

Das heißt, in den ersten 10 Minuten hatten die Gelbschwarzen das Heft in der Hand, dann jedoch wurde der Club quicklebendig. Nahlik, Nüssing und Petrovic sorgten kurz hintereinander für torreife Szenen, ehe Hannakampf nach herrlichem Doppelpaßspiel das l :0 gelang. Hofs Tormöglichkeiten blieben auf ein Minimum beschränkt und ergaben sich lediglich nach unnötigen Ausflügen des Nürnberger Schlußmannes. Überraschenderweise kam der Club nach Werners Hinausstellung zeitweilig außer Tritt. Aber just der in der 47. Minute durch Wolf erzielte Ausgleich ließ Nüssing und Co. den Faden wieder finden. Der erneute Führungstreffer hing schon vor dem durch Nüssing in der 56. Minute erkämpften und nach Flanke Bittlmayers durch Nahlik-Kopfball vollendeten 2:1 in der Luft. Neun Minuten vor dem Schlußpfiff stellte Nürnbergs Kapitän nach unwiderstehlichem Alleingang das Endresultat her.

A. W.