Der Club ist um einen glanzlosen Sieg reicher. Seine fußballerischen Darbietungen ließen derart zu wünschen übrig, daß selbst „Tschik" ansonst nach Erfolgen kaum hart urteilend von einer der schlechtesten und dümmsten Partien seiner Schützlinge sprach.
Gleichwohl war der Wille, besser zu spielen, vorhanden. Doch nur „Ersatz-Libero" Dieter Nüssing vermochte ihn in die Tat umzusetzen. Leider fehlte der den verletzten Kröner vertretende Clubkapitän im Mittelfeld. Hier und im Ausnützen klarer Chancen offenbarten sich einmal mehr die größten Schwächen des 1. FCN.
Auch die Gäste als eine der erfolglosesten Rückrundenmannschaften in die Noris gekommen vermochten nicht über ihren Schatten zu springen. Zwar war ihr technisches Rüstzeug erstaunlich gut, aber das genügte nicht, um einen enttäuschenden Club die Revanche für die 0:3-Vorrundenniederlage zu verderben.
Der 1. FCN startete verheißungsvoll. In der 9. Minute wurde der vorstürmende Schabacker regelwidrig „in die Zange genommen". Dieter Nüssing verwandelte den fälligen Foulelfmeter unhaltbar. Das heißt, er mußte sogar zweimal zur Exekution antreten, da sein erster gleichfalls gekonnt ausgeführter Versuch annulliert wurde. (S. Petrovic war zu früh in den Strafraum gelaufen.)
Nach dem 1:0 wurden die Stuttgarter zusehends munterer. In der 27. Minute traf der Exfürther Fürther mit einem 20-m-Freistoß genau ins Schwarze. Neun Minuten später schloß M. Petrovic eine feine Kombination mit einem tollen Volleyschuß erfolgreich ab. Kurz vor Halbzeit schienen die Gäste erneut auszugleichen, aber zunächst verhinderte Schweers mit einer Glanzparade das 2:2 und gleich darauf köpfte Renner den Ball aus kurzer Entfernung neben das Tor.
In der 53. Minute sorgte ein Eigentor Schmeils für das 3:1. Allein, auch dieser Vorsprung ließ die Aktionen des Clubs weder durchdachter noch flüssiger werden. Das große Zittern begann abermals, als Frommer mit einem 16-m-Schuß auf 3 : 2 verkürzte. Erst als Michl drei Minuten vor dem Schlußpfiff einen zur Flanke gewordenen Schuß Brunners zum 4:2 verwertete, waren beide Punkte unter Dach und Fach. Nachzutragen wäre noch, daß Schabacker und Drexler in der 52. bzw. 56. Minute wegen Verletzung ausschieden. Ersterer wurde am Wadenbein lädiert, letzterer zog sich eine Schulterprellung zu.
A. W.