15. Spieltag 1972 / 73 Sa., 25.11.1972

Regionalliga Süd

VfR Bürstadt - 1. FC Nürnberg

0:1 (0:1)

VfR BÜRSTADT:

Neusinger; Grieser, Reinhardt, Buchmann, Gleim, Humm, Seider, Berndroht, Nathmann, Krüger, Wolf

Trainer: ?

Wechsel: Stadtmüller für Krüger (59.), Helfrich für Seider (65.)

Karten: ?

Tore: ---

1. FC NÜRNBERG:

Schweers; Schuster, Brunner, Geinzer, Kröner, Nüssing, M. Petrovic, S. Petrovic, Bittlmayer, Geyer, Hampl

Trainer: Cajkovski

Wechsel: ---

Karten: ?

Tore: 0:1 M. Petrovic (47.)

-

Schiedsrichter: Haselberger

Zuschauer: 6500

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nümmer 12 vom Dezember 1972

Ein glücklicher Sieg!

Ein l :0-Sieg bedeutet zwei Punkte und man kann die Auffassung vertreten, daß bei der Endabrechnung kein Mensch mehr danach fragt, auf welche Art der Punktgewinn erzielt worden ist. Nach Studien der einschlägigen Presse kommt der Chronist zu der Auffassung, daß der Erfolg etwas glücklich zustande kam und ein Remis dem Gesamtablauf eher entsprochen hätte. Sicherlich war man in Clubkreisen über den Sieg erfreut, aber man muß auch erkennen, daß man aufgrund der gezeigten Leistungen weiteren Erfolgen in der kommenden Zeit skeptisch gegenüber stehen muß. Der kämpferische Einsatz und der Wille jedes einzelnen Spielers bleibt unbestritten, aber es wird noch vieler Arbeit bedürfen, um eine Mannschaft, die zu höheren Aufgaben berechtigt, zu formen. Von einem Höhenflug — um dieses Wort zu gebrauchen — ist die Elf noch weit entfernt, das ist die Meinung der Zuschauer, die vom „Club" noch immer magisch angezogen werden; aber wem sage ich das?

Die Verantwortlichen werden das selbst am besten wissen. Wie schon mehrfach angedeutet, kann man von dieser neuformierten Mannschaft keine Wunderdinge erwarten, handelt es sich doch bei dem überwiegenden Teil um junge, aus dem Amateurkader kommende Spieler. Dennoch sollte man sich von dem einmal eingeschlagenen Weg nicht abbringen lassen. Schön war's die Aufstiegsrunde zu erreichen, aber der Sprung in's Oberhaus wäre bestimmt verfrüht.

Der Spielablauf selbst bot nicht viel Aufregendes, abgesehen von den letzten zehn Minuten, als die Bürstädter die Clubabwehr stark unter Druck setzten, so daß sie etwas in's Schwimmen geriet. Wirklich ernstlich geprüft wurde Torwart Schweers allerdings nicht, doch er zeichnete sich bei Eck- und hohen Flankenbällen wiederholt aus. Auch war eine Nürnberger Überlegenheit in punkto Cleverneß, Umsicht und Routine unverkennbar, die schließlich ausreichte, die unerfahrenen und blind anrennenden Bürstädter in Schach zu halten. In der 47. Minute gelang M. Petrovic nach überlegter und uneigennütziger Kombination ein Treffer, der zum Sieg ausreichte. Einem zweiten Erfolg stand der Pfosten im Wege. Auch Bürstadt hatte einen Lattenschuß zu verzeichnen, das sollte nicht verschwiegen werden. — Am kommenden Wochenende in Waldhof hängen die Trauben etwas höher; aber die Mannheimer Vorstädter sind zu Hause auch anfällig, wie sich schon einige Male erwiesen hat.

Hermann Weber, Neckarsteinach

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