Freundschaftsspiel 1970 / 71 Di., 27.04.1971

1. FC Nürnberg - FC Schalke 04

3:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Welz, Popp, Schäffner, Nüssing, Wenauer, Theis, Drexler, Kröner, Schuster, Müller, Renner

Trainer: Barthel Thomas

Wechsel: Maykowski für Schuster (46.)

Karten: ?

Tore: 1:1; 3:1 Nüssing (23., 60.), 2:1 Drexler (56.)

FC SCHALKE 04:

Burdenski, Senger, Wittkamp, Rüßmann, Sobieray, Lütkebohmert, van Haaren, Libuda, Fischer, Pohlschmidt, Pirkner

Trainer: ?

Wechsel: Galbierz für Wittkamp (10.) Wüst für Galbierz (46.)

Karten: ?

Tore: 0:1 Pirkner (18. Min.)

-

Schiedsrichter: Steigele

Zuschauer: 7000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 5 vom Mai 1971

Zur rechten Zeit...

Dieser „Test" gegen den Bundesligisten und alten Rivalen aus früheren Jahren kam zur rechten Zeit. Nicht so sehr, um unserer Mannschaft selbst zu bestätigen, daß sie bei Spielfreude und Kampfeseifer auch namhaften Gegnern erfolgreich Paroli bieten kann, sondern in erster Linie, um jene bei uns zum Teil aufgetretenen und sich nicht gerade erfrischend auswirkenden Zweifel zu beheben, ob denn unsere Mannschaft nun wirklich „stark genug" sei. Vielleicht gibt diese erfolgreiche Probe aufs Exempel Anlaß, einmal ein wenig darüber nachzudenken, daß eine Mannschaft, die sich die Regionalmeisterschaft und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde so früh-zeitig gesichert hat, wohl beinahe unwillkürlich und bewußt dazwischen einmal die Zügel auch etwas schleifen läßt, ohne daß man deshalb von einer Krise sprechen dürfte. Unsere Mannschaft unter dem zielstrebigen Barthel Thomas darf Vertrauen zu sich selbst und wir alle dürfen es zu ihr haben, selbst dann, wenn gelegentlich einmal nicht alles so läuft, wie man es sich gerne wünschte. Wesentlich ist doch, daß man im rechten Augenblick voll da ist, und wir haben bisher nichts erlebt, was uns an diesem „Timing" zweifeln lassen könnte. Wir hörten in der letzten Zeit gelegentlich ein bißchen viel Kritik von Clubkameraden, die sie in bester Meinung üben, die aber vielleicht doch die Tabellenlage und die Tatsache vergessen, daß unsere Mannschaft mit einigem Abstand die meisten Treffer erzielt und die wenigsten kassiert hat. Gewiß haben wir nicht übersehen, daß die Knappen sich nicht mehr als unerläßlich straplazierten. Aber sie waren gewiß nicht gewillt, gegen den Urrivalen aus früheren Zeiten sang- und klanglos unterzugehen, und eine Mannschaft aus dem Vorfeld der Bundesliga will ja auch dann nicht geschlagen sein, wenn sie im Schongang marschiert. Auch dabei war es ein Genuß, zu sehen, wie unsere Mannschaft das Heft mehr und mehr in die Hand nahm, wie sie sich mit einem alle Spieler erfassenden Eifer in die Aufgabe kniete, und mit welcher fast selbstverständlich wirkenden Sicherheit sie sie löste. Stand doch der zweiten gedrosselten Gangart der Gäste immerhin das Fehlen unserer beiden Stamm-Außenstürmer gegenüber.

So sah man ein schönes Spiel, eine Clubmannschaft, die andeutete, daß sie sich zur rechten Zeit zu steigern weiß, und eine Leistung, die Mut machen müßte.

Dr. K.. Brömse

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