5. Spieltag 1970 / 71 Sa., 05.09.1970

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - Viktoria Aschaffenburg

3:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Welz;

Popp, Schäffner;

Löhr, Wenauer, Theis;

Michl, Riemann, Drexler, Kröner, Stegmayer

Trainer: Barthel Thomas

Wechsel: Nüssing für Schäffner (70.)

-

Tore: 0:1 Schäffner (28.), 1:1 Riemann (32.),

2:1 Stegmayer (52.), 3:1 Drexler (88.)

VIKTORIA ASCHAFFENBURG:

Krost;

Dahlem, Honer;

Gorille (46.), Erben, K. P. Stahl;

Rodel, Eser (70.), Hechler, Wochsmann, B. Stahl

Trainer: ?

Wechsel: Imhof für Gorille (46.),

Kramer für Eser (70.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Schraivogel

Zuschauer: 12.000

Besondere Vorkommnisse: Eigentor durch Schäffner (28.)

Spielbericht aus der FCN - Verteinszeitung Nummer 9 vom September 1970

Trotz mäßiger Leistung erfolgreicher Abschluß der „Englischen Woche"

Aus dem erwarteten klaren Clubsieg - manche Fans rechneten sogar mit einem Schützenfest - wurde nichts. Im Gegenteil, streckenweise erinnerte das Kräftemessen des zum Kreis der Meisterschaftsanwärter zählenden 1. FCN mit dem Aufsteiger und Tabellenletzten Viktoria Aschaffenburg an schlechte Heimspiele des Vorjahrs. Daß es trotz vieler Clubchancen nicht zu einer faustdicken Überraschung kam, verdanken die Gastgeber vornehmlich dem unentwegten Tatendrang ihrer Flügelflitzer Stegmayer und Michl. Ansonst ließen die Clubstürmer nicht nur in punkto Treffsicherheit manche Wünsche offen. Auch von Drexler, der sehr gut begann, war lange Zeit nichts mehr zu sehen. Erst in der 88. Minute machte der talentierte Nürnberger Mittelstürmer wieder von sich reden.

Auch die Mittelfeld- und Abwehrreihe des Clubs vermochte - obwohl die Gäste außer Kampfgeist, Fleiß und übertriebener Härte nichts zu bieten hatten - kaum zu überzeugen.

Dabei startete der Club durchaus verheißungsvoll. Doch als aus guten Tormöglichkeiten, mitunter klebte etliches Pech an den Schußstiefeln der Nürnberger, kein Kapital geschlagen werden konnte, paßten sich die zumeist unfair attackierten Thomas-Schützlinge der Aschaffenburger Spielweise an, anstatt weiterhin ihre fußballerische Überlegenheit zur Geltung zu bringen. Zudem brachten auch unglückliche Entscheidungen des Schiedsrichters die Rothemden in Harnisch.

Postwendend, nach einem von Günter Michl erzielten Kopfballtreffer, dem jedoch die Anerkennung wegen angeblicher Abseitsstellung Riemanns versagt blieb, fiel das 0:1. Schütze war „Unglücksrabe" Ewald Schäffner, der überhastet den Ball am herauslaufenden Welz vorbei. ins eigene Netz schob. Doch bereits wenige Minuten später konnte Riemann nach guter Vorarbeit Stegrnayers ausgleichen. Das 2:1 fiel in der 52. Minute, als der anscheinend von der Sonne geblendete Gästeschlußmann einen Flankenball verfehlt hatte. Roland Stegmayer war zur Stelle und vermochte mühelos einzuköpfen. Nach diesem Treffer brannte es wiederholt lichterloh vor dem Aschaffenburger Gehäuse, aber erst kurz vor Schluß, nachdem der durchgebrochene Michl zunächst am Torhüter gescheitert war, markierte der die Situation blitzschnell erfassende Manfred Drexler das längst fällige 3:1. Damit hatte der Club innerhalb einer Woche 6 Punkte unter Dach und Fach gebracht und diese hundertprozentige Ausbeute verdient - auch wenn die gegen Aschaffenburg errungenen Zähler keiner überzeugenden Leistung entsprangen - volle Anerkennung.

A. W.

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