4. Spieltag 1970 / 71 Mi., 02.09.1970

Regionalliga Süd

Freiburger FC - 1. FC Nürnberg

2:3 (1:1)

FREIBURGER FC:

Birkenmaler;

Streich, Windsperger;

Treuheit, Schneider, Anzill;

Siebert, von de Fenn, Hofmeister, Dospial, Linsenmeier

Trainer: ?

Wechsel: Steinwart für Schneider (46.)

Tore: 1:0 Dospial (39.), 2:1 Anzill (65.)

1. FC NÜRNBERG:

Welz;

Popp, Schäffner;

Löhr, Wenauer, Theis;

Michl, Kröner, Drexler, Müller, Stegmayer

Trainer: Barthel Thomas

Wechsel: Riemann für Kröner (65.)

Tore: 1:1, 2:3 Drexler (43., 79.), 2:2 Wenauer (73.)

-

Schiedsrichter: Ott

Zuschauer: 12.000

Besondere Vorkommnisse: Anzill trifft Elfmeter (65.), Birkenmaler hält Elfmeter von Michl (89.)

Spielbericht aus der FCN - Verteinszeitung Nummer 9 vom September 1970

Ein schwer erkämpfter Auswärtssieg

12 000 Zuschauer waren ins Freiburger Mösle-Stadion gekommen, um ihrer Mannschaft, die am Beginn der Saison nicht gerade glücklich operiert hatte, den Rücken zu stärken.

Die Freiburger versuchten von Anfang an aus einer festgefügten Deckung heraus mit sporadischen Steilangriffen zum Erfolg zu kommen, wobei unsere Hintermannschaft - ähnlich wie in Stuttgart - anfangs nicht gerade sicher wirkte. Der sonst so souveräne Schiedsrichter Ott aus Rheinbrohl trug durch einige fragwürdige Entscheidungen dazu bei, daß es in der 1. Halbzeit vor unserem Tor mitunter sehr hektisch zuging.

Das Führungstor der Freiburger nach abgefälschtem Schuß aus etwa 20 m Entfernung war für Torhüter Welz absolut unhaltbar, entsprang jedoch in keiner Weise einem zwingenden Spielzug. Doch schon 4 Minuten später sorgte Mittelstürmer Drexler nach einer schönen Flanke des links durchgebrochenen Michl mit Kopfball für das 1:1.

Nach der Pause bestimmte unsere Mannschaft mehr oder minder den Rhythmus des Spieles, ohne jedoch an die gegen Karlsruhe gezeigten Leistungen heranzukommen. Die 65. Minute brachte nach einer völlig unnötigen Unbeherrschtheit von Torhüter Welz gegen den Freiburger Linksaußen Linsenmeier einen berechtigten Elfmeter für Freiburg, den der alte Routinier Anzill unhaltbar verwandelte. Diese erneute Führung eines sicherlich nur mittelmäßigen Gegners rüttelte plötzlich unsere gesamte Mannschaft wach, in der nunmehr Riemann im Austausch gegen Kröner durch kluge Paßbälle dafür sorgte, daß unser Sturmspiel zwingender wurde. Eine glänzende Kombination zwischen Drexler und Wenauer brachte in der 73. Minute durch Nandl den Ausgleich und 12 Minuten vor Schluß war es wieder Drexler, der mit einer sehr schönen Einzelleistung für das dritte Tor sorgte.

Die letzte Spielminute bot uns noch einmal Gelegenheit, durch einen an Stegmayer verwirkten Elfmeter, das Ergebnis klarer zu gestalten, aber der Freiburger Torhüter konnte den von Günter Michl unplaziert geschossenen Strafstoß halten.

Alles in allem war es ein schwer erkämpfter Arbeitssieg, der jedoch dazu beitragen dürfte, unserer Mannschaft nach dem 1. Auswärts-Debakel in Stuttgart auch auf fremden Plätzen wieder das nötige Selbstvertrauen zu geben.

Erfreulichstes Fazit dieses Spieles dürfte wohl gewesen sein, daß Manfred Drexler bewiesen hat, daß er sowohl spielerisch als auch kräftemäßig den Sprung in die Regionalliga geschafft hat.

W. Höllerer

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