21. Spieltag 1970 / 71 Sa., 23.01.1971

Regionalliga Süd

Karlsruher SC - 1. FC Nürnberg

0:1 (0:0)

KARLSRUHER SC:

Wimmer, Ehmann, Fuchs, Groppe, Weidlandt, Scheu, Szaule, Haunstein, Miss, Wild, Becker

Trainer: Baluses

Wechsel: Abbe für Fuchs (26.), Boers für Scheu (57.)

Karten: ?

Tore: ---

1. FC NÜRNBERG:

Welz, Popp, Löhr, Theis, Wenauer, Nüssing, Michl, Kröner, Drexler, Müller, Stegmayer

Trainer: Thomas

Wechsel: Renner für Stegmayer

Karten: ?

Tore: 0:1 Stegmayer (49.)

-

Schiedsrichter: Wohlfahrt

Zuschauer: 27000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 2 vom Februar 1971

Club präsentierte sich in Bestform

27 000 Zuschauer im Karlsruher Wildpark-Stadion haben sicherlich - trotz teilweise strömenden Regens - ihr Kommen nicht bereut. Sie sahen ein Spiel, das in punkto Tempo, Kampf und Spielwitz absolutes Bundesligaformat besaß.

Für Karlsruhe galt es, den arg zusammengeschmolzenen Vorsprung gegenüber den Verfolgern nicht ganz schwinden zu lassen und außerdem die geringe Chance auf den 1. Platz zu wahren. Unsere Elf wußte, daß ein Sieg gleichbedeutend mit der Erringung der Regionalliga-Meisterschaft sein würde. Der Club hat in dieser Saison schon einige große Spiele geliefert, aber noch nie eine derartig abgerundete und reife Leistung wie in Karlsruhe geboten. Es gab bisher immer noch Stimmen, die meinten, daß seine klare Tabellenführung weniger auf seiner eigenen Spielstärke als auf der Schwäche seiner Konkurrenten beruhe. Wer jedoch gesehen hat, wie unsere Mannschaft mit einem KSC fertig wurde, der nach den Worten von Trainer Baluses alles gab, was er drin hatte, der muß sicherlich zugeben, daß unsere Mannschaft - zumindest in dieser Form - die mit Abstand beste Mannschaft der Regionalliga Süd darstellt.

Angefangen vom Torhüter Welz über die beiden Verteidiger und die glänzende Läuferreihe bis zum giftig und schnell agierenden Sturm stimmte einfach alles. Ganz auf Verteidigung eingestellt, wenn der Gegner stürmte, und aggressiv nachdrängend, wenn es die Situation in der Karlsruher Hälfte erforderte, stellte sich der Club den beeindruckten Zuschauern und zahlreich erschienenen Spionen anderer Vereine vor.

Trainer Thomas konnte sich nach dem Spiel vor Komplimenten kaum retten und die Mannschaft schien selbst ein wenig erstaunt darüber, daß sie in dieser Art und Weise mit den Karlsruhern fertig geworden war. 10 Punkte Vorsprung bedeuten sicherlich die Entscheidung dieser Meisterschaft, aber sie berechtigen keinesfalls zum Nachlassen der Konzentration und zu Experimenten, Die Mannschaft wird in dieser Stammbesetzung die gesamte Runde weiterspielen, um zusammengeschweißt und spielerisch noch reifer in die Aufstiegsrunde gehen zu können. Eine Runde, die nach Lage der Dinge ungeheuer schwierig werden dürfte und keinen Freifahrtschein in Richtung Bundesliga bedeutet. Man kann überschwenglichen Anhängern nur raten, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und nicht von Taten zu träumen, die erst noch vollbracht werden müssen.

W. Höllerer

<<<20. Spieltag --- 22. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 1970 / 71

Startseite