Der Club soll zwar - so meinten alle, die ihn 3 Tage zuvor am Bieberer Berg unglücklich verlieren sahen - schwächer als in Offenbach gespielt haben - doch er wirkte mannschaftlich weitaus stärker als gegen den VfR Heilbronn. Für Lichtblicke sorgten vor allem Außenläufer Theis und Halbstürmer Lubanski. Ersterer beschattete nicht nur den gefährlichsten Bayreuther Stürmer Rauh mit Erfolg, sondern schaltete sich auch immer wieder ins eigene Angriffsspiel mit ein. Lubanski, endlich auf dem richtigen Posten eingesetzt, erwies sich als kluger und schneller Halbstürmer. Er und Theis können, etwas Geduld vorausgesetzt, einige Clubprobleme lösen. Auch Debütant Seubert, der das Pech hatte, die ihm bis dato ungewohnten Aufgaben eines Linksaußen erfüllen zu müssen, zog sich achtbar aus der Affäre.
Problematisch freilich bleibt nach wie vor, wer zum Torjäger und erfolgreichen Mittelstürmer des Clubs werden soll. Dieter Nüssing vermochte auch dieses Mal, die in ihn gesetzten Erwartungen nicht zu erfüllen und Herbert Renner - erst in der 72. Minute aufs Spielfeld beordert - konnte verständlicherweise seine Fähigkeiten kaum noch andeuten.
Die Gäste blieben insgesamt gesehen harmlos. Kein Wunder, denn neben dem schon erwähnten Rauh, wurde auch der von Leupold bewachte Größler stets in Schach gehalten.
Clubtorhüter Welz hatte daher nur selten Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Daß es bei Halbzeit nur l :0 stand, lag an der Schußangst der Clubstürmer. Immer wieder zögerten Nüssing, Müller und Metzler mit dem krönenden Abschluß. Lediglich ein flacher Pfostenschuß Lubanskis verdient erwähnt zu werden.
Die erste Chance der Gäste resultierte aus einem Leichtsinns fehler Wenauers, doch Persau der daraufhin nur noch Welz vor sich hatte, traf gleichfalls nur das Torholz. Eine weitere Möglichkeit der Bayreuther machte Welz mit einer großartigen Fußabwehr zunichte.
Kurz vor Halbzeit - der Club wollte es endlich wissen - gelang Hansen nach einem Getümmel vor dem Bayreuther Tor das 1:0. Bereits eine Minute nach Seitenwechsel erhöhte Lubanski, als Bayreuths Abwehr das Leder nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördern konnte, auf 2:0. Sofort erhielt das Clubspiel mehr Farbe, doch der für den verletzten Dimler ins Tor gestellte Sonntag machte eine Reihe gut gezielter Schüsse unschädlich. Erfreulich war, daß der Club nunmehr mit weiten Pässen operierte und mit überraschenden Spielzügen aufzuwarten vermochte.
In der 88. Minute erzielte Dribbelkünstler Metzler nach einer Vorlage des vorgestoßenen Wenauer das längst fällige 3:0.
A. W.