14. Spieltag 1969 / 70 Sa., 08.11.1969

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - FC Schweinfurt 05

1:0 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Welz,

Leupold, Popp, Hansen,

Wenauer, Theis, Metzler, Müller, Renner,

Nüssing, Rother

Trainer: Klötzer

Wechsel: Lubanski für Müller (60.)

Karten: ?

Tore: 1:0 Hansen (48.)

FC SCHWEINFURT 05:

Schur,

Kraus, Metzger, Buß,

Lang, Brunnhuber, Nahlik, Brunner, Keßler,

Boden, Linz

Trainer: ?

Wechsel: Meyer für Linz (26.)

Karten: ?

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Frickel

Zuschauer: 14.000

Besondere Vorkommnisse: Hansen trifft Elfmeter (48.)

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 12 vom Dezember 1969

Und wieder wurde der Clubanhang enttäuscht!

Außer einer leicht durchschaubaren taktischen Variante - Rechtsaußen Metzler trug die Nummer 9 und Mittelstürmer Renner die Nummer 7 auf dem Rücken - hatte der Club nichts neues zu bieten. Ergo, 14 000 Fußballfreunde sahen wiederum einen zu defensiv eingestellten und mit vielen Mängeln behafteten 1. FCN.

Kurz, der eingangs erwähnte „Nummernsalat" konnte nicht befruchtend wirken, da weder Hansen - vom völlig außer Tritt geratenen Müller ganz zu schweigen - noch Nüssing in der Lage waren, eine Mittelfeldachse zu bilden, die auch zu Hause ein 4-3-3-System rechtfertigt. Hansen von „Maestro" Merkel als Verteidiger nach Nürnberg geholt, dürfte nun einmal kein dynamischer Aufbauspieler oder gar treffsicherer Schütze werden und Nüssing, derzeit bester Kopfballspezialist des Clubs, scheint als Mittelfeldmotor und Ballschlepper gleichfalls fehl am Platz. Natürlich gäbe es noch mehr zu bemängeln, aber das würde bedeuten, längst dargelegtes zu wiederholen. An Positivem sei jedoch vermerkt, daß Wenauer und Welz zu überzeugen vermochten.

Kein Wunder, daß auch dieser Heimsieg nicht befriedigen konnte und er wäre vermutlich nie zustande gekommen, wenn nicht Schiedsrichter Frickel die Freundlichkeit besessen hätte, einen sogenannten „harten" Elfmeter für den Club zu geben. Verständlich, daß die Schweinfurter, die spielerisch und technisch besser wirkten als die Nürnberger, mit dem Schicksal haderten.

Die Höhepunkte dieser insgesamt enttäuschenden Begegnung, die durch eine Gedenkminute für den tags zuvor verstorbenen Ehrenvorsitzenden des 1. FCN, RA Ludwig Franz, unterbrochen wurde, sind rasch geschildert.

Zunächst hatten die Unterfranken durch ihren sehr wendigen Mittelstürmer Keßler zwei Tormöglichkeiten. Dann parierte Schweinfurts Schlußmann Schur einen gefährlichen Schuß von Metzler und kurz darauf vergab Müller eine klare Chance. In der 26. Minute begann der Gäste-Linksaußen Linz zu humpeln und für ihn kam der Ex-Cluberer Meyer aufs Spielfeld. Eine weitere Torgelegenheit versiebte der erneut zu eigennützig spielende Metzler. Drei Minuten nach Wiederbeginn unternahm Renner einen Alleingang. Der bereits überlaufene Schweinfurter Kraus versuchte im Strafraum eine Rettungsaktion. Renner fiel zu Boden und SR Frickel deutete sofort auf den Elfmeterpunkt. Diese Chance ließ sich Hansen nicht entgehen. Wenig später entwischte Rother der grünweißen Abwehr, aber sein gut gezielter Schuß konnte von Schur gehalten werden. In der 60. Minute wurde der überaus schwache Müller von Lubanski abgelöst. Trotzdem lief das Clubspiel nicht besser, der Ex-Cluberer Buß schaltete sich immer wieder in die Angriffsaktionen der Unterfranken ein und in der 84. Minute schien der Ausgleich zu fallen, als Welz nach einem Eckball das Leder nicht festhalten konnte. Aber Leupold rettete auf der Torlinie. Nach Schluß der Begegnung stürmten zwar einige hundert Buben fahnenschwingend aufs Spielfeld, doch diese Ovation geschah allenfalls der Gaudi und der Schau halber.

A. W.

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