Pokal 1/8-Finale 1968 / 69 Sa., 12.04.1969

WIEDERHOLUNGSSPIEL

1. FC Nürnberg - Sperber Hamburg

7:0 (4:0)

1. FC NÜRNBERG:

Rynio;

Zimmert, Popp;

L. Müller, Wenauer, Zaczyk;

Cebinac, Strehl, Nüssing, H. Müller, Volkert

Trainer: Klötzer

Wechsel: Czernotzki für Strehl (46.),

Lehr für Volkert (46.)

Tore: 1:0, 4:0 L. Müller (3., 38.), 2:0, 7:0 Zaczyk (18., 82.),

3:0 Nüssing (36,), 5:0, 6:0 Lehr (66., 68.)

SPERBER HAMBURG:

Bzdok;

Deininger, Schüler, Piechowiak;

Püllwitt, Schwartau, Raabe,

Krontal, Zabel, Rothenstein, ?

Trainer: ?

Wechsel: Dehn für Zabel (46.),

Woost für Bzdok (57.)

Tore: ---

-

-

Schiedsrichter: Fritz

Zuschauer: 7.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 5 vom Mai 1969

7:0 - dennoch gab's Licht und Schatten!

7000 unentwegte Clubfreunde, darunter Sepp Herberger, Robert E. Lembke und der neue Clubtrainer Kuno Klötzer, sahen nicht weniger als 7 samt und sonders fein herausgespielte Clubtreffer! Dennoch bot der 1. FCN, um die Worte Kuno Klötzers zu gebrauchen, nicht nur viel Gutes, sondern auch viel Negatives.

Für hoffnungsvolle Lichtblicke sorgten vornehmlich der aus der Verbannung zurückgeholte Rechtsaußen Cebinac und der seit seiner Verpflichtung brachliegende Linksaußen Lehr. Beide waren an 5 Toren maßgeblich beteiligt. „Cebi" dirigierte, dribbelte und flankte wie einst, während Lehr, zumeist den kürzesten Weg zum Tor suchend, Torinstinkt und Vollstreckerqualitäten erkennen ließ.

Um so trüber jedoch sah es aus, wenn die Clubabwehr zum Eingreifen gezwungen war. Kurz, das Ergebnis trügt, denn nur zu oft wurden Nandl Wenauer und seine Nebenleute von den Stürmern des bereits zum Abstieg verurteilten norddeutschen Regionalligisten ausgespielt. Daß es beim „zu Null" blieb, lag lediglich an deren Schußschwäche und am Reaktionsvermögen Rynios.

Doch es wäre falsch, diese Begegnung, die trotz des vorausgegangenen 0:0 in Hamburg von vornherein kein echter Prüfstein war, allzu kritisch zu durchleuchten.

Den spielerisch klar unterlegenen Gästen sei aber bescheinigt, daß sie bis zum Schlußpfiff ihr Fell so teuer als möglich zu verkaufen versuchten und bemüht waren, wenigstens das Ehrentor zu erzielen.

Der Führungstreffer fiel bereits in der 3. Minute. „Cebi" trat gefühlvoll einen Freistoß und Ludwig Müller vollendete mit dem Kopf. Gleich darauf ließ Krontal den zu schnell angreifenden Wenauer aussteigen und Rynio hatte alle Mühe, den Ausgleich zu verhindern. In der 18. Minute erhöhte Zaczyk mit einem unhaltbaren 20-m-Schuß auf 2:0. Dann hatte der Hamburger Deininger Pech, als ein von ihm abgefeuertes Geschoß nur den Pfosten traf.

Die Vorarbeit zum 3:0 leistete wiederum Cebinac. Der Clubrechtsaußen flankte nach einem großartigen Dribbling scharf nach innen und Nüssing lenkte den Ball ins Netz. Zwei Minuten später gab der nach rechts rochierte Strehl eine genaue Flanke. Ludwig Müller stand goldrichtig und ließ dem Hamburger Schlußmann mit einem knallharten Schuß keine Chance.

Kurz vor Halbzeit schien das 5:0 fällig zu sein, aber der von Volkert getretene Ball sprang von der Innenkante des Torbalkens ins Feld zurück.

Nach der Pause wurden Volkert durch Lehr und der verletzte Strehl durch Czernotzki ersetzt. Das heißt, Czernotzki spielte Verteidiger, Zimmert Außenläufer und Zaczyk Halbstürmer. Auch die Hamburger tauschten aus. Der ehemalige HSV-Spieler Dehn kam für Zabel aufs Feld. In der 57. Minute wurde Sperber-Schlußmann Bzdok durch einen eigenen Verteidiger lädiert. Seinen Platz nahm der bis vor kurzem noch als „Keeper Nr. l" geltende Woost ein. Aber so sehr sich letzterer auch bemühte, weitere Clubtreffer zu verhüten, in der 66. Minute schlug es zum, 5. Mal im Sperber-Gehäuse ein. Torschütze war der quicklebendige Lehr, der 120 Sekunden später mit einem prächtigen Kopfball nach Flanke von Heinz Müller das halbe Dutzend voll machte.

Den Torreigen beschloß Zaczyk nach elegantem Solo und genauem Rückpaß von Cebinac. Der Club hat damit die Runde der „letzten Acht" erreicht. Hoffentlich gibt dieser klare Sieg aber auch neuen Mut und Auftrieb für die restlichen Bundesligaspiele.

A. Weiß

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