4. Spieltag 1967 / 68 Sa., 09.09.1967

Bundesliga

Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg

1:2 (1:1)

EINTRACHT FRANKFURT:

Tilkowski;

Jusufi, Blusch;

Schämer, Kraus, Friedrich;

Bechtold, Grabowski, Bronnert, Solz, Lotz

Trainer: Schwartz

Wechsel: Abbe für Bronnert (46.)

Tore: 1:0 Lotz (23.)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Popp;

Ludwig Müller, Wenauer, Ferschl;

Cebinac, Strehl, Brungs, Heinz Müller, Volkert

Trainer: Merkel

Wechsel: ---

Tore: 1:1 Strehl (45.), 1:2 Brungs (88.)

-

Schiedsrichter: Deuschel

Zuschauer: 50.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1967

Das Glück war mit dem Club

Der Club, der in Frankfurt noch kein Bundesligaspiel verlor, stellte sich in der hessischen Metropole erstmals als Bundesliga-Spitzenreiter vor. Rund 50 000 Zuschauer erwarteten daher gute Leistungen, doch sie wurden enttäuscht, denn der Club fand nicht zu der in den vorausgegangenen Spielen gezeigten Form. Die Frankfurter berannten pausenlos den Nürnberger Strafraum. Sie hatten auch genügend Torchancen, aber Wabra steigerte sich großartig. Auch die vor ihm stehende Abwehrkette mit Wenauer, L. Müller, Leupold, Ferschl und Popp, wußte zu überzeugen. Ansonst aber war beim Club Sand im Getriebe. Es gab keine Verbindung zum Sturm. Pässe, die das Mittelfeld überbrücken sollten, kamen zumeist nicht an. Als Lotz in der 23. Minute das l :0 für Frankfurt erzielte, glaubte wohl niemand mehr daran, daß der Club ungeschlagen das Waldstadion verlassen würde.

Doch in der 45. Minute hatte Heinz Strehl einen Moment freie Bahn und schon schlug der Ball unhaltbar im linken Torkreuz ein.

Wider Erwarten blieben die Frankfurter auch in der 2. Halbzeit am Drücker. Sie stürmten und schössen aus allen Lagen, aber Wabra war nicht zu schlagen. In der 55. Minute parierte der Nürnberger Schlußmann eine aus kurzer Distanz abgefeuerte „Bombe" von Bechtold. Wenig später holte Wabra das Leder vom Fuß des einschußbereiten Jusufi. In der 71. Minute verfehlte Schämer nur knapp das Ziel. Dann lenkte Wabra ein Geschoß von Lotz gerade noch zur Ecke. In der 81. Minute traf Solz nur den Pfosten. Die wenigen Entlastungsangriffe, die der Club vortrug, konnte die Frankfurter Hintermannschaft nicht erschüttern. Kein Wunder, denn zumeist mußte Brungs sein Glück allein versuchen. Als jedoch der Eintracht die Zeit davonlief und die Hintermannschaft mitstürmte, passierte es. Cebinac gab einen langen Paß zu Brungs. Der Clubmittelstürmer umspielte Schämer und hatte nur noch Tilkowski vor sich. Wie gebannt verfolgten die 50 000 das nun folgende Duell. Brungs schob den Ball am herauslaufenden „Til" vorbei und die Kugel sprang von der rechten unteren Torkante ins Netz. Das geschah genau zwei Minuten vor Schluß. Die Eintracht und ihr Anhang waren fassungslos. In der 90. Minute gab es für Frankfurt noch einen Eckball. Wabra wollte das Leder abfangen, vier Frankfurter stiegen gleichzeitig hoch und nahmen „Rolly" unsanft in die Mitte. Wabra konnte zwar klären, doch er bekam dabei etwas ab und stürzte völlig, benommen zu Boden. Erst in der Kabine kam der Nürnberger Torhüter wieder zu sich und erfuhr, daß das Glück dem Club bis zum Schlußpfiff treu geblieben war.

Dr. Braun

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