33. Spieltag 1967 / 68 Sa., 18.05.1968

Bundesliga

Bayern München - 1. FC Nürnberg

0:2 (0:2)

BAYERN MÜNCHEN:

Maier;

Schwarzenbeck, Kupferschmidt;

Olk, Beckenbauer, Müller;

Nafziger, Roth, Jung, Ohl­hauser, Brenninger

Trainer: Cajkovski

Wechsel: Schmidt für Brenninger (46.)

Tore: ---

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Popp;

L. Müller, Wenauer, Ferschl;

Cebinac, Strehl, Brungs, H. Müller. Volkert

Trainer: Merkel

Wechsel: Starek für Cebinac (65.)

Tore: 0:1 Brungs (30.), 0:2 Strehl (40.)

-

Schiedsrichter: Ott (Rheinbrohl)

Zuschauer: 33.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 6 vom Juni 1968

Der neunte Titel für den Club

Eine Woche vor Saisonschluß machte der Club sein Meisterstück in München, Mit einem hochverdienten 2:0-Erfolg holten sich die Rotschwarzen endgültig den deutschen Meistertitel, der schon lange vor Saisonende gesichert schien, dann aber durch einige schwache Spiele noch einmal in Gefahr geriet. Endlich konnte der Sekt, der schon seit dem Spiel auf dem Aachener Tivoli im Gepäck steckte, fließen.

Die Freude war übergroß, und die Kabine viel zu eng, um alle Freunde einzulassen, Mit einem dreifachen Hipp-Hipp-Hurra wurde auf die Meisterschaft angestoßen. Manch einer wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel, andere wieder waren zu sehr übermannt, um auch nur ein einziges Wort über die Lippen zu bringen. Jetzt, in diesem Augenblick merkte man wie selten zuvor, wie übermächtig die Anstrengungen der letzten Wochen gewesen waren, wie sehr die Ungewißheit an den Nerven gezerrt hatte. Doch nun war alles vergessen. Freudengesänge der Spieler klangen aus dem Duschraum.

Trainer Max Merkel hatte an der Stelle, von der er vor eineinhalb Jahren verjagt worden war, seinen größten Triumph gefeiert. „Es ist der schönste Tag in meinem Leben", war sein Kommentar.

„Einen Punkt müssen wir heute aus München holen", war die einhellige Meinung der Spieler und Club-Verantwortlichen vor dem Spiel. Man wollte endlich die Meisterschaft sichern und nicht erst eine Woche später in einem Zitterspiel in Nürnberg gegen Dortmund. Mit großem Ehrgeiz und dem erforderlichen Siegeswillen wurde die Aufgabe angepackt. Mit großer Konzentration gingen Strehl und Co. ans Werk. Bildschön wurde der erste Treffer herausgearbeitet. Popp stürmte an der linken Außenseite bis zur Platzmitte, gab stell zu dem in halblinke Position gelaufenen Strehl, dessen Schuß von der Unterkante der Querlatte abprallte. Brungs war zur Stelle und drehte das Leder artistisch mit dem Kopf ins Bayern-Tor.

Das 2:0 zehn Minuten später, durch Heinz Strehl erzielt, bedeutete für den Club endgültig die Meisterschaft.

Unbeschreiblich waren die Freudentänze der etwa 12 000 Nürnberger Schlachtenbummler am Spielschluß. Sie beherrschten das Münchner Stadtbild noch bis in die späten Abendstunden.

Die Clubelf mit ihren Betreuern fuhr in einem Sonderwagen der Bundesbahn Richtung Heimat. Was sie dort erlebten, übertraf alle Erwartungen.

Tausende standen am Nürnberger Bahnhof und feierten ihre Stars, für die es schwer war, sich einen Weg durch das Gedränge zu bahnen. Im Clubheim wurde auf den Sieg in München und die Erringung der Meisterschaft ein kräftiger Schluck gehoben.

H. Röder

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Links: Bei der nächtlichen Ankunft der Mannschaft am Nürnberger Hauptbahnhof nach dem entscheidenden 2:0-Sieg über Bayern München blockierten Tausende begeisterter Anhänger den Bahnhofsvorplatz. Sogar auf dem Dach der Fußgängerunterführung postierten sich die Fans mit Fahnen.

Rechts: Das 2:0 über Bayern München durch Heinz Strehl (links) ist soeben gefallen. Franz Brungs (Mitte), Schütze des ersten Tores und Horst Leupold umarmen ihren Spielführer. Der Sieg brachte der Mann­schaft die deutsche Fußballmeisterschaft.

: Nach dem 33. Spieltag durften die Clubspieler - endlich - aufatmen. Nach dem 2:0-Sieg bei Bayern München schmeckte das erste Glas Sekt ganz besonders. Beim Umtrunk in der Kabine von links: Ludwig Müller, 1. Vorsitzender Walter Luther, Trainer-Assistent Robert Körner, Nandl Wenauer und Heinz Strehl.

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