6. Spieltag 1966 / 67 Sa., 24.09.1966

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Borussia Dortmund

2:0 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

Ferschl, L. Müller, Leupold;

Greif, Miladinovic, Brungs, Wild, Volkert

Trainer: Csaknady

Tore: 1:0 Brungs (42.), 2:0 Volkert (48.)

BORUSSIA DORTMUND:

Tilkowski;

Cyliax, Peehs;

Kurrat, Paul, Wosab;

Libuda, Trimhold, Held, Assauer, Emmerich

Trainer: Murach

Tore: ---

-

Schiedsrichter: O. Fritz (Ludwigshafen)

Zuschauer: 18.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1966

Verbesserter Club gewann verdient!

Viele gute Wünsche begleiteten den Club ins Spiel gegen Dortmund, das am Tag der Grundsteinlegung für seine künftige Sportanlage ausgetragen wurde. Diese Wünsche haben sich zumindest dem Ergebnis nach erfüllt, denn der 1. FCN schlug den Europacupsieger verdient mit 2:0 und rückte vom 12. auf den 6. Tabellenplatz vor. Fürwahr, schöner hätte dieser denkwürdige Tag, der zunächst noch von den bislang unbefriedigenden Leistungen der 1. Clubelf überschattet war, kaum, enden können.

Freilich, der Himmel hängt deshalb noch lange nicht voller Geigen, denn die Dortmunder waren zu weit von ihrer Vorjahrsform entfernt, um von einem großen und hoffnungsvollen Sieg der Nürnberger sprechen zu können. Trotzdem, auch diese Borussen-Elf wollte erst geschlagen sein, Geschlagen von einer Mannschaft, der 3 Tage zuvor eine bittere Lektion erteilt worden war und die ohne ihren verletzten Kapitän Heinz Strehl antreten mußte.

Kurz, es gab mancherlei Gründe, um den bevorstehenden 90 Minuten mit gemischten Gefühlen entgegen zu sehen. Aber erfreulicherweise spielte die Clubelf weitaus besser, als erwartet werden konnte. Es mangelte ihr weder am Selbstbewußtsein noch an Kampfmoral und Kondition.

Vor einem souverän haltenden Roland Wabra stand eine erstaunlich sichere Abwehr, aus der Ludwig Müller, Helmut Hilpert und Fritz Popp herausragten. Auch der Angriff operierte schnell, flüssig und zielstrebig. Franz Brungs, Georg Volkert und Manfred Greif waren kaum zu bremsen, Nur das Mittelfeldspiel ließ etliche Wünsche offen. Vor allem Jovan Miladinovic tat erneut zu wenig, um der ihm zugedachten Rolle gerecht zu werden. Einige kluge Pässe machen nun einmal noch keinen guten Halbstürmer.

Von den Borussen, die zum 4. Mal nacheinander in Nürnberg ohne Sieg und Torerfolg blieben, vermochte lediglich Held sein Können aufblitzen zu lassen. Emmerich und Libuda hingegen machten gegen Hilpert und Popp keinen Stich. Auch die Abwehr der Schwarzgelben, einschließlich Tilkowski, wies manche Schwächen auf.

Der Club war vornehmlich in der 1. Halbzeit, als die Dortmunder betont defensiv spielten, klar überlegen und hatte eine Reihe guter Möglichkeiten. Die beste davon bot sich Tasso Wild in der 16. Minute, aber der Nürnberger Halblinke schoß aus 5 Metern Entfernung über das Tor.

Dortmund hatte genau genommen nur zwei Chancen. Einmal verfehlte Held nach einer feinen Kombination nur knapp das Ziel und kurz darauf, als Emmerich richtig Maß genommen hatte, klärte Ferschl auf der Torlinie.

3 Minuten nach der Pause fiel bereits die Entscheidung. Georg Volkert fackelte nicht lange, sein Schuß wurde von Kurrat abgefälscht und landete im Dortmunder Gehäuse. Nun bliesen die Gäste zur Generaloffensive und die Clubabwehr sah sich mitunter vor heikle Aufgaben gestellt. Doch sie war im Verein mit Wabra stark genug, um den Anschlußtreffer zu verhindern. Zudem warteten auch die Nürnberger immer wieder mit energischen Gegenangriffen auf.

In der 84. Minute prallten Horst Leupold und Trimhold bei einem Kopfballduell so unglücklich zusammen, daß der Nürnberger Außenläufer bewußtlos liegen blieb. Horst Leupold hatte sich eine Gehirnerschütterung zugezogen und mußte ins Krankenhaus geschafft werden.

Von diesem Zeitpunkt an ging der Club kein Risiko mehr ein und hielt den Ball geschickt in den eigenen Reihen. Daß er dafür Pfiffe erntete, war mehr als unverständlich.

A. W.

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