Das 0:0, das eine Woche zuvor Kickers Offenbach am Betzenberg erzielt und die ansteigende Form, die der Club zum gleichen Zeitpunkt beim Freundschaftsspiel in Hof gezeigt hatte, ließen das Nürnberger Aufgebot dieses Mal nicht ohne Hoffnungen in die pfälzische Fußballmetropole reisen. Aber es schien erneut schief zu gehen, denn schon in der 1. Minute gelang dem 1. FCK der Führungstreffer. Ein abgefälschter Flankenball traf den Querbalken des Clubtores und der Lauterer Kaminke hatte wenig Mühe, den Ball im Nürnberger Gehäuse unterzubringen. Zum Glück wirkte dieser Treffer auf die Nürnberger Elf alles andere als schockierend. Im Gegenteil, sie nahm das Heft fest in die Hand und stürmte unentwegt gegen das Tor der Pfälzer. Die brenzligen Situationen im Lauterer Strafraum häuften sich. Schnarr mußte wiederholt sein großes Können unter Beweis stellen, um den Ausgleich zu verhindern, Doch in der 35. Minute war es soweit. Volkert: gab eine präzise Flanke zu Brungs und der Nürnberger Innenstürmer ließ Schnarr keine Chance.
Nach der Pause erfolgte zunächst der erwartete Generalansturm der Gastgeber, aber die sichere Clubabwehr blieb Herr der Lage. Die Lauterer hatten genau genommen nur noch eine reelle Chance, während sich die Torgelegenheiten des 1. FCN häuften, Kurz nach Wiederbeginn vergab Volkert einen an Strehl verschuldeten Foulelfmeter, dann stand Brungs allein vor Schnarr und schob das Leder um Zentimeter am Tor vorbei. Ein andermal traf Strehl mit einem Gewaltschuß nur den Pfosten. Zwei weitere Gelegenheiten wurden vergeben, weil Adelmann und Strehl zu lange zögerten.
Das Treffen stand eindeutig im Zeichen des 1. FCN, seine Formsteigerung war unverkennbar. Ein besonderes Lob verdient Heiner Müller, der immer anspielbar war und seine Kameraden gut ins Spiel brachte. Am Ende der Begegnung waren die Nürnberger nicht zu Unrecht mehr traurig als froh, daß sie nach einer so hervorragend geführten Partie nur einen Punkt vom gefürchteten Betzenberg entführen konnten.
Kann der Club diese Leistung konservieren, dann braucht ihm um den Erhalt der Bundesligazugehörigkeit nicht bang zu sein.
Dr. Lobenhofer