30. Spieltag 1963 / 64 Sa., 09.05.1964

Bundesliga

Hamburger SV - 1. FC Nürnberg

2:2 (1:1)

HAMBURGER SV:

Schnoor;

Krug, Kurbjuhn;

Piechowiak, Giesemann, D. Seeler;

Boyens, Kreuz, Uwe Seeler, Dehn, Dörfel I.

Trainer: Wilke

Tore: 1:1 Seeler (31.), 2:2 Dehn (55.)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

Billmann, Leupold, Reisch;

Wild, Morlock, Strehl, Müller, Albrecht

Trainer: Csaknady

Tore: 0:1 Wild (11.), 1:2 Morlock (54.)

-

Schiedsrichter: Wieser (Köln)

Zuschauer: 18.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 6 vom Juni 1964

Der Club hatte die besseren Chancen

Obwohl St. Peter ideales Fußballwetter bescherte, waren nur 18 000 Zuschauer ins Hamburger Volksparkstadion gekommen. Ein Zeichen, daß beide Mannschaften von ihrem einstigen Kurswert etliches eingebüßt haben. Allein, zum schwachen Besuch trug auch der Umstand bei, daß es in diesem letzten Bundesligatreffen faktisch um nichts mehr ging. Lediglich der Heimnimbus der Hamburger stand auf dem Spiel und beinahe hätten die Nürnberger das Kunststück fertiggebracht, den Norddeutschen die erste Heimniederlage der Saison beizubringen.

Der HSV war zwar über weite Strecken feldüberlegen, aber der Club hatte die besseren Torchancen. Insgesamt gesehen, lieferten beide Mannschaften ein gutes Spiel. Bis zur l1. Minute dominierte der HSV, doch plötzlich konterte der Club. Maxl Morlock schickte Tasso Wild mit einem Musterpaß auf die Reise, und ehe Tormann Schnoor eingreifen konnte, hatte der Clubrechtsaußen überlegt eingeschossen. Die Feldüberlegenheit der Hamburger hielt weiterhin an, doch die Gegenstöße der Nürnberger blieben gefährlicher. Vor allem Heinz Strehl konnte kaum gebremst werden. Der Clubmittelstürmer hatte in der 24. Minute eine nie wiederkehrende Chance. Er überlistete Giesemann und zog dem Hamburger Tor entgegen, doch statt selbst zu vollenden, servierte Strehl das Leder dem keineswegs besser postierten Albrecht, der dann das Ziel verfehlte.

Sieben Minuten später erzielte Uwe Seeler, bedrängt von zwei Gegenspielern, das 1:1. Niemand hatte in diesem Augenblick mit dem Ausgleich gerechnet, mit einem Wort, es war ein typisches „Seeler-Tor"!

Der Clubsturm und vor allem Heinz Strehl gaben der Hamburger Deckung noch mancherlei Rätsel auf, doch weitere Treffer fielen vor dem Seitenwechsel nicht mehr.

Neun Minuten nach der Pause verwertete Maxl Morlock eine Flanke von Wild zum l :2. Beinahe postwendend glückte dem HSV auf ähnliche Art der erneute Ausgleich. Dörfel flankte und der ungedeckte Dehn konnte ungehindert einlenken. Bis zum Schlußpfiff hatten beide Mannschaften Möglichkeiten den siegbringenden Treffer zu erzielen. Dörfel und Kreuz schössen knapp daneben, dann war auf der Gegenseite Krug Retter in letzter Not und schließlich vermochte Schnoor einen Müller-Schuß gerade noch an den Pfosten zu lenken.

Heinz Strehl lieferte in Hamburg eine prächtige Partie. Selbst Bundestrainer Herberger, der dem Spiel beiwohnte, um einige Nationalspieler in Aktion zu sehen, bekannte: „Der Heinz hat mir sehr gut gefallen!"

A.W.

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