Die seit Wochen anhaltende Erfolgsserie des Clubs wurde in Gelsenkirchen unterbrochen. Schalke, ohne Libuda, Herrmann und Nowak antretend, gewann das dereinst zugkräftigste deutsche Fußballderby von nur knapp 14000 Zuschauern klar mit 4:1. Doch genau genommen schlug nicht Schalke, sondern Torjäger Matischak den Club. Selbst im Lager der Königsblauen galt der 1. FCN als Favorit.
Aber die gut beginnenden Nürnberger hatten ihre Schußstiefel zu Hause gelassen. Etliche klare Möglichkeiten wurden vergeben, ehe Matischak zum ersten Mal zuschlagen konnte. Billmann, Leupold und Wabra waren sich einen Augenblick nicht einig, wer einzugreifen habe und schon stand die Partie 1:0. Dieser Treffer beflügelte die bis dahin nervös wirkenden Schalker. Dennoch gelang Heiner Müller nach einer feinen Einzelleistung der Ausgleich. Schon glaubte man, daß sich bis zur Halbzeit nichts mehr tun würde, als Stefan Reisch im Mittelfeld ein Fehler unterlief. Das Leder kam zum freistehenden Gerhardt, der Schalker Halblike lief einige Schritte und jagte die Kugel unhaltbar zum 2:1 ins Netz.
Nach Seitenwechsel hatten die Gastgeber zunächst mehr vom Spiel. Die Clubabwehr vermochte nur mit Glück und Geschick weitere Treffer zu verhindern. In der 70. Minute flankte Matischak vor das Nürnberger Tor, Leupold wollte klären, doch von seinem Fuß sprang der Ball ins eigene Netz. Wenig später hatte Heinz Strehl eine tolle Einschußmöglichkeit, aber der Clubmittelstürmer wollte es ganz genau wissen. Heinz umspielte auch noch Torhüter Mühlmann und als er schoß, wehrte ein Schalker Verteidiger mit der Hand ab. Selbst die Zuschauer warteten auf den Elfmeterpfiff des Unparteiischen, aber der Schiedsrichter hatt nichts gesehen und die günstige Gelegenheit auf 2:3 heranzukommen, war dahin. Trotzdem steckte der Club nicht auf. Die Weinroten kamen immer besser ins Spiel, doch alle Angriffe scheiterten an der Schalker Deckung. Drei Minuten vor Schluß erhielt Matischak nach einem Einwurf den Ball. Der Schalker Mittelstürmer lief, ohne angegriffen zu werden, dem Clubtor entgegen und schoß aus etwa 12 m Entfernung zum 4:1 ein.
Auch diese Partie hat gezeigt, daß Bundesligaspiele nicht gewonnen werden können, wenn einerseits die Hintermannschaft absolut vermeidbare Tore zuläßt und andererseits der Sturm klare Gelegenheiten vergibt.
W.