21. Spieltag 1963 / 64 Sa., 22.02.1964

Bundesliga

Karlsruher SC - 1. FC Nürnberg

1:3 (1:2)

KARLSRUHER SC:

Paul;

Koßmann, Saida;

Wischnowski, Witlatschil, Marx;

Metzger, Madl, Wild, Stark, Kentschke

Trainer: Sommerlatt

Karten: ---

Tore: 1:0 Wild (16.)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Derbfuß, Popp;

Billmann, Leupold, Reisch;

Schmid, Müller, Strehl, Wild, Albrecht

Trainer: Csaknady

Karten: ---

Tore: 1:1 Wild (25.), 1:2, 1:3 Strehl (32., 68.)

-

Schiedsrichter: Leidag

Zuschauer: 40.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 3 vom März 1964

Club lieferte überzeugende Partie

Die Anreise des Clubs soll laut einer Nürnberger Tageszeitung eine Irrfahrt gewesen sein. Nun, aus dieser „Irrfahrt" wurde eine Reise, in deren Mittelpunkt das beste Spiel der Clubelf seit vielen Monaten stand.

Der 1. FCN bezog im schönen Herrenalb Quartier. Dort allerdings passierte zunächst eine Panne. So schön sich auch die Steaks auf den Tellern der Nürnberger ausnähmen, der Geruch war weniger gut und da der Chef des Hauses kein Verständnis für den keineswegs abnormen Geschmack seiner Gäste aufbrachte, mußten wohl oder übel die Konsequenzen gezogen werden. Die Clubelf suchte und fand noch mitten in der Nacht ein anderes Hotel. Am Abend vor dem Spiel sahen Jenö Csaknadys Schützlinge den Kriminalfilm „Die Rache des Jonny Coll".

Dennoch kamen die Nürnberger nicht mit Rachegedanken ins Karlsruher Wildpark-Stadion. Sie wollten lediglich gut spielen und nach Möglichkeit beide Punkte mit nach Hause nehmen. Für den verletzten Dachlauer wurde Ossi Schmidt aufgeboten. Ansonst vertraute Trainer Csaknady derselben Besetzung, die gegen Münster und Saarbrücken erfolgreich war. Um es vorweg zu nehmen, Ossi Schmidt rechtfertigte seine Nominierung durch eine ausgezeichnete Leistung.

Bei herrlichem Sonnenschein und guten Platzverhältnissen nahm der 1. FCN sofort das Heft in die Hand. Die Clubabwehr war gleich im Bild, während der Sturm hervorragend aufeinander abgestimmt war. Schon die ersten Minuten deuteten an, daß der keineswegs schwache KSC den Kürzeren ziehen würde.

Deshalb mutete der Führungstreffer der Karlsruher wie ein Schönheitsfehler an. Er war es auch, denn ausgerechnet Stefan Reisch, der Fußballvirtuose, gab dem Badenser Wild Gelegenheit, Roland Wabra mit einem unhaltbaren Schuß zu bezwingen. Der gute „Steff" ärgerte sich fast schwarz über diesen Schnitzer. Doch die Clubelf war dadurch nicht aus der Fassung zu bringen. Die bedrohlichen Situationen vor dem KSC-Tor häuften sich. Tasso Wild war es vorbehalten, in der 25. Minute den Ausgleich zu erzielen. Ein aus der Deckung heraus aufgebauter Angriff und ein genaues Zuspiel von Heinz Strehl waren vorausgegangen. Sieben Minuten später rissen die Weinroten mit einer begeisternden Quer-Steilkombination die Karlsruher Abwehr auf. Heinz Strehl fackelte nicht lange und markierte das l :2.

Nach der Pause wurden einige klare Chancen vergeben, aber ein glänzender Paß von Heiner Müller zerstörte alle Hoffnungen des KSC, wenigstens einen Punkt zu retten. Heinz Strehl war im richtigen Moment in die Gasse gestartet und zum dritten Mal mußte Paul hinter sich greifen.

Nach dem 1:3 spielte nur noch der Club. Die Badenser durften froh sein, daß es bei diesem Ergebnis blieb.

Fred Böhm

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Links: Bei der gelungenen Karlsruher Revanche hatte auch die Clubabwehr ihren Anteil. Verteidiger Fritz Popp (3) schlägt dem KSC-Stürmer Metzger den Ball geschickt vom Schußbein, während Leupold, Schmidt und Billmann (von links) zur Ballannahme bereitstehen.

Rechts: Harmonische Zusammenarbeit zeichnete die Clubspieler beim 3:1-Sieg in Karlsruhe aus. Ossi Schmidt (links) und Heinz Strehl (rechts) haben hier durch kluge Kombination den KSV-Verteidiger Saida (am Boden) ausgespielt.

Fotos: K. Schmidtpeter

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