28. Spieltag 1962 / 1963 Sa., 06.04.1963

Oberliga Süd

1. FC Nürnberg - Bayern Hof

4:0 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Hilpert;

Flachenecker, Wenauer, Reisch;

Engler, Morlock, Strehl, Wild, Dachlauer

Trainer: Herbert Widmayer

Tore: 1:0, 3:0, 4:0 Strehl (34., 72., 85.), 2:0 Wild (53.)

BAYERN HOF:

Kästner;

Murman, Richter II;

Winterling, Feilhuber, Werner;

Merklein, Greim, Winterstein, Stark, Lindner

Trainer: ?

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Wengenmayer (München)

Zuschauer: 15.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitschrift Nummer 5 vom Mai 1963

Kästner verhinderte noch deutlicheren Clubsieg

Michael Horlacher, der routinierte ‚nsager" des Clubs beging kurz vor Spielbeginn eine Unterlassungssünde. Er verschwieg bewußt den Heimatort des Unparteiischen. Hätte ȁMicha" anders gehandelt, dann würde wohl eine Voreingenommenheit gegen den 23. Mann bestanden haben. Denn, ausgerechnet ein „Münchner Kindl" war vom Verband mit der Leitung dieses Spiels betraut worden. Apropos, ȁMünchner Kindl"! Schiedsrichter Wengenmayer war sogar mehr als das. Als Maxl Morlock nach dem Treffen den Unparteiischen fragte, ob er vielleicht von Wacker München sei, mußte der gute Mann bekennen: „Na, Herr Morlock, Sie wer'n lach'n, ich bin von Bayern!" Ein „Bravo" deshalb zunächst dem 23. Mann, der sicherlich nicht unzufrieden gewesen wäre, wenn die Hofer Bayern dem Club zu Gunsten seines Vereins ein Bein gestellt hätten und der trotzdem dem Spiel ein guter Leiter war.

Die Hofer hatten einen harmlosen Sturm mitgebracht. Dennoch bekam Roland Wabra zunächst mehr Arbeit als Kästner. Doch bald übernahm der Club das Kommando. Maxl Morlock servierte Mustervorlagen am laufenden Band. Vor allem Heinz Strehl wurde glänzend ins Spiel gebracht und der Clubmittelstürmer schoß aus allen Lagen.Aber je mehr die schwarzgelbe Abwehr auseinandergenommen wurde, umso mehr steigerte sich der Hofer Schlußmann. Dreimal kanonierte Heinz Strehl, daß man das Leder kaum fliegen sah und dreimal geschah das Unglaubliche: „Teufelskerl" Kästner verhinderte hechtend den Einschlag!

Erst in der 34. Minute fiel der längst fällige Führungstreffer des Clubs. Maxl legte den Ball in die Gasse, Heinz Strehl startete rechtzeitig und dieses Mal kam Kästner zu spät. Wütend holte der Hofer Keeper den Ball aus dem Netz. Aber er resignierte nicht und brachte die Clubstürmer weiterhin zur Verzweiflung.

Nach der Pause setzte der Club die Dauerbelagerung des Hofer Tores fort. Das 2:0 war fällig als Kästner einen Morlock-Kopfball nicht festhalten konnte. Tasso Wild kam in Ballbesitz und feuerte das Leder aus kurzer Distanz ins Netz. Wenig später traf Gustl Flachenecker nur den Pfosten. Doch die Nürnberger wurden in der 74. Minute für dieses Pech entschädigt. Heinz Strehl und der Gästeverteidiger Richter schlugen gemeinsam nach dem Ball. Heinz wollte schießen und Richter abwehren. Das Ergebnis war, daß der Ball genau im Hofer Torkreuz landete.

Fünf Minuten vor Schluß übernahm Strehl eine Steilvorlage von Reisch. Der Clubmittelstürmer fackelte nicht lange und stellte das Endergebnis her.

Morlock, Strehl, Wenauer und Wild ragten aus der Clubelf besonders hervor. Alle anderen verdienen ein Gesamtlob. Lediglich Stefan Reisch hatte einen schwachen Tag erwischt. Die Hofer konnten mit dem 4:0 zufrieden sein. Ihr Held hieß Kästner. Wäre er nicht zwischen den Pfosten gestanden, hätte es sicherlich noch öfter im Hofer Kasten geklingelt.

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