25. Spieltag 1962 / 1963 So., 10.03.1963

Oberliga Süd

1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

1:3 (0:2)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Ferschl, Hilpert;

Leupold, Wenauer, Reisch;

Albrecht, Haseneder, Strehl, Wild, Dachlauer

Trainer: Herbert Widmayer

Tore: 0:2 Hilpert (45.), l :2 Haseneder (54.)

EINTRACHT FRANKFURT:

Loy;

Lutz, Höfer;

Horn, Landerer, Weber;

Kreß, Friedrich, Stein, Solz, Schämer

Trainer: ?

Tore: 0:1 Schämer (4.), l :3 Solz (67.)

-

Schiedsrichter: Handwerker (Ketsch)

Zuschauer: 30.000

Besondere Vorkommnisse: Eigentor durch Hilpert (45.), Haseneder trifft Elfmeter (54.)

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 4 vom April 1963

Eintracht Frankfurt gewann verdient

Nürnbergs Fußballfreunde frohlockten, der Schnee, das viel zitierte Handicap des Clubs, war weg, die Rasenfläche des Nürnberger Stadions präsentierte sich in erstaunlich gutem Zustand, doch bereits in der 4. Minute nahm das Unheil seinen Lauf. Heinz Ferschl, damit betraut, Torjäger Schämer an die Kette zu legen, verfehlte das Leder und gab dem Frankfurter Linksaußen Gelegenheit, das zu tun, was unter allen Umständen hätte verhindert werden sollen. Schämer konnte enteilen und überwand den herauslaufenden Wabra mit einem wohlgezielten Schuß ins lange Eck. Von diesem Augenblick an wirkte das junge Clubtalent nervös und gehemmt.

Der frühe Führungstreffer kam den Frankfurtern wie gewunschen. Sie verstärkten die Deckung und ließen den Club kommen. Aber der Nürnberger Sturm war nur ein Stürmchen. Was half es, daß dem Club das Mittelfeld gehörte, die Adlerträger operierten weitaus geschickter. Ihr Spiel war auf die schnellen Angriffsspitzen Kreß, Stein und Schämer abgestimmt. Weite Vorlagen gaben diesen „Flitzern" immer wieder Gelegenheit zu gefährlichen Gegenaktionen. Hinten aber hielten Wiggerl Landerer und Co. den Laden dicht. Dennoch hätte es auch im Eintracht-Gehäuse einschlagen können. In der 29. Minute schoß Dachlauer beherzt aufs Tor, Loy war bereits überwunden, doch Landerer konnte mit einer akrobatischen Fußabwehr klären. Dann hatte Richard Albrecht eine gute Möglichkeit, aber der Clubrechtsaußen spielte ungenau ab, anstatt selbst zu schießen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff rochierte Senior Kreß nach links, ließ Junior Ferschl stehen und paßte zum mitgelaufenen Solz. Der Frankfurter Halbstürmer nahm Maß, dennoch wäre sein Schuß vorbeigegangen, hätte nicht Helmut Hilpert das Leder ins eigene Tor gelenkt.

Trotz dieses Mißgeschicks versuchte der Club dem Spiel eine Wendung zu geben. Wenige Minuten nach Seitenwechsel vermochte sich Haseneder durchzusetzen, aber Loy warf sich ihm entgegen und konnte die Gefahr bannen. Dann verfehlte Leupold nur knapp das Ziel. Kurz darauf hielt der Eintracht-Schlußmann einen Schuß von Strehl. In der 55. Minute drang Dachlauer in den Frankfurter Strafraum ein, Lutz zog die „Notbremse" und SR Handwerker entschied auf Elfmeter. Haseneder verwandelte den Strafstoß zum l :2. Der Anschlußtreffer gab weiteren Auftrieb, aber bald holte die Eintracht zu einem neuen Konterschlag aus. Leupold wehrte im Mittelfeld zu lässig ab, Solz schnappte sich den Ball und erzielte nach einem großartigen Alleingang das spielentscheidende 1:3. Unmittelbar darauf kam Haseneder bei einer Flanke von Albrecht um Sekundenbruchteile zu spät. Nicht die Lederkugel, sondern der „Hase" lag im Frankfurter Tor und das zählte nicht. In der 80. Minute säbelte die gesamte Eintracht-Deckung über den Ball. Dadurch erhielt Kurt Dachlauer eine einmalige Chance auf 2:3 zu verkürzen. Doch Kurt war zu überrascht, um daraus Kapital schlagen zu können und schoß aus kurzer Distanz Eintracht-Torhüter Loy direkt in die Arme. Der Sieg der Frankfurter war verdient, auch wenn es den Chancen nach anders hätte lauten können. In der Clubabwehr konnte nur Nandl Wenauer restlos überzeugen, im Sturm waren der nach wie vor glücklos spielende Heinz Strehl und der eifrige Kurt Dachlauer die besten Kräfte.

Landerer, Solz, Kreß und Stein ragten aus der glänzend disponierten Eintracht-Elf noch besonders hervor.

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