Der 1. FC Nürnberg hat den Last-Second-Ausgleich in Duisburg gut verkraftet und kann mit dem hochverdienten Erfolg gegen Rot-Weiss Ahlen wieder den Blick etwas nach oben richten. Die Wersestädter dagegen treten nach der ersten Niederlage im zweiten Spiel unter Interimstrainer Bernd Heemsoth und nach sieben sieglosen Auswärtsspielen (0/2/5) im Tabellenmittelfeld auf der Stelle. Mann des Abends war Mintal mit drei Treffern.
Zwei Änderungen nahm Club-Trainer Michael Oenning nach dem 2:2 in Duisburg vor: Für den gelbgesperrten Kluge rutschte Mintal zurück ins Team, Risse begann auf der rechten Seite für Judt und gab sein Startelf-Debüt. Ahlens Interimscoach Bernd Heemsoth vertraute der Elf, die ihm beim 1:0 gegen Wiesbaden ein gelungenes Debüt ermöglichte und wichtige Zähler im Abstiegskampf sammelte. Lediglich Heithölter musste weichen, für ihn stand Bäumer vor der Abwehr auf dem Feld.
Der 1. FC Nürnberg übernahm von Beginn an das Kommando, ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen und war um Struktur im Offensivspiel bemüht. Die Gäste aus Ahlen igelten sich zunächst in der eigenen Hälfte ein und warteten auf die Angriffsaktionen der aggressiven Franken, die jedoch in der Anfangsphase kein probates Mittel gegen die dichtgestaffelte RWA-Defensive fanden. Wolf (6.) aus der Distanz und Boakye aus spitzem Winkel - richtig gefährlich wurde der Club aber nicht.
Die Oenning-Elf suchte die Lücke, agierte aber nicht zwingend genug Richtung Gäste-Gehäuse. Dennoch bot sich Eigler die Chance, doch fast von der Torauslinie scheiterte er an Langerbein (23.). Fünf Minuten später war Eigler aber der Wegbereiter für die Führung des 1. FCN: Seine scharfe Hereingabe köpfte Boakye wuchtig in die Maschen, der Club lag gegen zu passive Gäste verdient vorne.
Die hätten mit einem der ganz wenigen Vorstöße kurz später fast ausgeglichen, Diekmeier blockte aber den Versuch von Toborg. Der Club hatte das Geschehen weiter fest in der Hand und zeigte jetzt auch mehr Zug zum Tor. Mintal (36., 38.) hatte zweimal ein Tor auf dem Fuß, der Slowake zeigte aber Nerven. Beim dritten Versuch aber nicht: Nach einem Gygax-Zuspiel - der war für den verletzten Frantz gekommen - machte es der Offensivmann deutlich besser - 2:0. Von Ahlen kam nichts, von Eigler fast noch der nächste Treffer.
Bernd Heemsoth reagierte auf die dürftige Vorstellung seines Tams und schickte mit Müller und Debütant Djulbic zwei frische Leute auf das Feld, am Geschehen ändert sich nichts. Vielmehr blieb der Club am Drücker. Brachte beim Schuss von Reinartz Langerbein noch die Finger dazwischen, so musste er sich bei der Volley-Abnahme von Mintal zum dritten Mal geschlagen geben (53.). Die Franken nahmen nun einen Gang heraus und spulten gegen die harmlosen Ahlener gekonnt das Pensum herunter. Und legten fast mit dem Schlusspfiff nach. Wieder war es Mintal, der einen abgewehrten Ball in die Maschen drosch.
Nürnberg muss am Montag nach dem kommenden Wochenende zu Spitzenreiter Freiburg reisen. Ahlen hat am Sonntag Kaiserslautern zu Gast.
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