In einem Spiel auf mäßigem Niveau trennten sich Nürnberg und Mainz mit einem gerechten Remis. Beide Teams boten spielerisch wenig und vergaben sowohl vor als auch nach der Pause jeweils einen Hochkaräter. Während die Rheinhessen mit dem Unentschieden gut leben können, ist die Punkteteilung für den Club wohl zu wenig.
Nürnbergs Coach Michael Oenning brachte nach dem 1:0-Heimerfolg gegen Wehen Wiesbaden vier Neue: Diekmeier, Reinartz, Frantz und Startelfdebütant Bunjaku spielten für Mnari, Kluge, Gygax und Eigler (Gelbsperre).
Bei Mainz setzte Trainer Jörn Andersen im Vergleich zum 3:1 gegen Hansa Rostock auf Svensson, Pekovic und Bancé, die für Noveski (Oberschenkelzerrung), Karhan sowie Feulner (Grippe) in die Startelf rückten.
Die Partie startete mit Vorteilen für die Hausherren, die durch Wolf schon bald einnetzten (7.), doch der Kapitän stand dabei deutlich im Abseits.
Die Nürnberger waren zunächst bissiger und unterbanden die Kombinationsversuche der Gäste meist frühzeitig mit konsequenter Zweikampfführung. So tauchte Mainz nur einmal gefährlich am gegnerischen Strafraum auf, als Schäfer bei einem Konter weit vor dem Tor vor dem heranstürmenden Baljak klärte (11.).
Der Club konnte seine optische Überlegenheit allerdings vorerst nicht in zwingende Chancen ummünzen. Zu langsam agierten die Oenning-Schützlinge in der Offensive, die gut organisierten Rheinhessen hatten die Spitzen der Hausherren gut im Griff.
Nach einer knappen halben Stunde war mehr Tempo im Spiel. Sofort ergaben sich Möglichkeiten auf beiden Seiten: Bungert blockte Mintals Knaller aus zehn Metern ab (28.), auf der Gegenseite wischte Baljak der Ball knapp über die Stirn (29.). Judt scheiterte bei der besten Gelegenheit der Franken vor der Pause aus halbrechter Strafraumposition am geschickt den Winkel verkürzenden Wache (30.).
Die Schlussviertelstunde vor dem Kabinengang gehörte dann aber den 05ern, die nun spielerisch zulegten. Nürnberg war zweimal im Glück: Erst versemmelte Baljak aus kürzester Distanz am zweiten Pfosten volley (34.), nachdem Schäfer Hellers weite Flanke unterschätzt hatte, dann sauste Pekovics Fernschuss Zentimeter vorbei (35.). Kurz vor der Pause wurde Hooglands Treffer wie auf der Gegenseite wegen Abseitsstellung richtigerweise die Anerkennung versagt (40.).
Mainz kam mit Soto für den angeschlagenen Buckley aus der Pause. Ansonsten gab es keine weiteren Auffälligkeiten - fast eine geschlagene Viertelstunde lang. Zu unpräzise war das Passspiel auf beiden Seiten, beide Mannschaften gingen äußerst nervös zu Werke und lieferten sich ein wahres Fehlpassfestival.
Urplötzlich dann aber die Riesenchance zur Gästeführung: Der Club spielte auf Abseits, Baljak stand acht Meter vor dem Tor völlig frei vor Schäfer, der aber im Eins-gegen-Eins zum Glück für den FCN die Oberhand behielt (59.).
Mainz blieb danach zunächst am Drücker, war das ballsicherere Team, wusste dies aber nicht in weitere Möglichkeiten umzumünzen. Auf der Gegenseite ließ der Club einige Freistoßgelegenheiten in aussichtsreichen Positionen liegen (Pinola!). Bei einer der wenigen Chancen scheiterte Boakye bei einem Konter an Wache (67.).
Die Rheinhessen waren mit dem Remis zufrieden, riskierten im Angriff nicht mehr allzuviel, hatten aber bei der Nürnberger Schlussoffensive hinten noch brenzlige Situationen zu überstehen: Bunjaku versiebte freistehend (79.), und der eingewechselte Gygax stand bei seinem Abstaubertor nach Pinolas 16-Meter-Schuss im Abseits (82.).
Auf Nürnberg wartet am nächsten Spieltag die Montagabendpartie in Duisburg. Mainz erwartet am Dienstag im DFB-Pokal Schalke und am Sonntag in der Liga den FC Augsburg.
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