In einer vor allem in der ersten Hälfte unterhaltsamen Partie gewinnt der 1. FC Nürnberg gegen den 1. FC Kaiserslautern auch in der Höhe verdient mit 3:0. Von Beginn an gingen beide Mannschaften hohes Tempo und kamen zu zahlreichen Torchancen, die der Club, der über eine Stunde in Überzahl spielen durfte, im Vergleich zu den "Roten Teufel" besser verwertete und sich letztlich im Aufstiegsrennen eindrucksvoll zurückmeldete.
Nürnbergs Trainer Michael Oenning musste im Vergleich zur Nullnummer in Augsburg auf den nach Leverkusen abgewanderten Charisteas sowie auf den an einer Grippe erkrankten Mnari verzichten. Eigler und Perchtold ersetzten diese beiden. Zudem räumte Bieler seinen Platz für Reinartz, für den es ein ganz besonderer Tag war. Der im Winter von Bayer Leverkusen verpflichtete U19-Nationalspieler feierte sein Debüt im Profifußball.
Kaiserslauterns Coach Milan Sasic plagten auch Personalsorgen. Ouattara, der beim 1:1 zu Hause gegen Mainz in der Innenverteidigung spielte, musste krankheitsbedingt passen. Vertreten wurde er von Hornig. Darüber hinaus erhielten Fabian Müller, Kotysch und Jendrisek den Vorzug vor Sam, Demai und Husejinovic.
Das Spiel begann gleich sehr munter. Bereits nach drei Minuten musste Nürnbergs Schlussmann Schäfer eingreifen. Nach einer Ecke von links setzte sich Amedick im Kopfballduell gegen Reinartz durch, zog aber gegen Schäfer den Kürzeren. Im Gegenzug fiel dann aber das Tor: Eine butterweiche Frantz-Flanke von der linken Seite landete bei Eigler, der sich bedankte und per Kopf das 1:0 erzielte (4.).
Nach dem Rückstand war der 1. FC Kaiserslautern etwas konsterniert, erholte sich aber schnell von dem Schock und drängte nun auf den Ausgleich. Die "Roten Teufel" sorgten vor allem nach Standards für Furore im Nürnberger Strafraum. Doch Lakic scheiterte per Kopf an der Reaktion von Club-Keeper Schäfer (10.), Paljic erging es mit einem Schussversuch aus 17 Metern nicht besser (12.), und Hornig jagte das Leder drüber (17.).
Die Nürnberger machten es dagegen besser: Boakye setzte sich wunderbar im Strafraum der Lauterer durch und passte mit viel Übersicht in die Gasse zu Frantz, der sich freigelaufen hatte. Der 22-Jährige bedankte sich und jagte den Ball aus sieben Metern in die Maschen (23.).
Der Club war nun klar im Aufwind und hätte nur fünf Minuten später das 3:0 erzielen müssen. Eigler wurde von Hornig im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Marc Seeman zeigte in dieser umstrittenen Szene auf den Punkt und ließ den Verursacher mit Rot vorzeitig duschen gehen. Pinola trat an, vergab aber gegen Lauterns Schlussmann Robles, der sich für die richtige Ecke entschieden hatte (28.). Danach kamen die Franken zu zahlreichen Einschussgelegenheiten, gingen aber viel zu fahrlässig damit um. Mintals Freistoß aus 25 Metern klärte Lauterns Keeper Robles (35.), Perchtold köpfte drüber (36.), und Boakye verzog vollkommen (41.).
FCK-Trainer Milan Sasic reagierte und brachte zur Pause Fuchs und Sam für Paljic und Dick, doch auch diese beiden konnten zunächst keine Akzente setzen. Die Nürnberger blieben tonangebend, jedoch gingen sie nicht mehr so hohes Tempo. Die Oenning-Elf verlegte sich auf Spielkontrolle, musste aber ab der 49. Minute ohne Frantz auskommen. Bei einem Zusammenprall mit Lauterns Schlussmann Robles verletzte sich der Mittelfeldmann am rechten Bein und musste durch Judt ausgewechselt werden.
Dem Spiel der Franken tat dies jedoch keinen Abbruch. Sie kontrollierten Ball und Gegner, suchten weiterhin die Entscheidung, gingen dabei aber nicht allzu hohes Risiko. In der 77. Minute fiel der Treffer dann doch: Kluge passte mit viel Übersicht von der linken Seite in den Lauf von Mintal, der aus elf Metern halbrechter Position ins lange Eck vollendete und damit den 3:0-Endstand besorgte.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Sonntag wieder um Punkte. Nürnberg reist nach Aachen zur Alemannia, die "Roten Teufel" bekommen es zu Hause mit Ingolstadt zu tun.
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