Der 1. FC Nürnberg hat es geschafft! Bei AE Larisa reichte der verdiente 3:1-Erfolg in einer Partie auf durchschnittlichem Niveau zum Einzug in die Zwischenrunde. Nach frühem Rückstand fingen sich die Meyer-Schützlinge Mitte des ersten Durchgangs und erzielten Sekunden vor der Pause den Ausgleich. Nach Mintals Führungstor verhinderte ein glänzend aufgelegter Blazek zweimal den Ausgleich, ehe Charisteas gegen seine Landsleute alles klar machte.
Nürnbergs Coach Hans Meyer stellte seine erste Elf im Vergleich zum 1:2 in Schalke auf einer Position um und brachte Glauber für Engelhardt. Der Brasilianer rückte in die Innenverteidigung, Beauchamp auf die rechte und Reinhardt auf die linke Abwehrseite.
Gegner Larisa dümpelt in der griechischen Super League nahe der Abstiegszone, verlor seine bisherigen drei Partien in der Gruppenphase allesamt und hatte keine Chance mehr auf ein Weiterkommen. Zudem schonte Trainer Georgios Donis angesichts der bevorstehenden Meisterschaftspartie gegen Olympiakos Piräus viele Stammkräfte.
Dennoch machten die technisch beschlagenen Gastgeber von Beginn an das Spiel. Der Club wirkte in der Anfangsphase oft unsortiert, kam nicht richtig in die Zweikämpfe. Die Führung Larisas kam so nicht überraschend: Kalantzis kam ungedeckt an der Strafraumgrenze an den Ball, hatte sogar Zeit, sich das Leder zum Schuss zurechtzulegen. Das Sportgerät prallte von Reinhardt zu Kozlej, der aus fünf Metern keine Mühe hatte, an Blazek vorbei einzuschießen (11.).
Auch in der Offensive hatte Trainer Meyer umgestellt: Misimovic spielte am rechten, Saenko am linken Flügel. Es dauerte gut 20 Minuten, bis die Gäste besser ins Spiel kamen. Vor der ersten gefährlichen Strafraumszene - Mintal wurde gerade noch abgeblockt (23.) - hatte AE durch Parra noch eine gute Torchance (16.).
Die Griechen zogen sich Mitte der ersten Halbzeit zurück und überließen dem FCN weite Teile des Mittelfelds. Einen Nutzen konnte der Altmeister daraus aber zunächst nicht ziehen - mehr als einen Distanzschuss von Mintal (35.) gab es als Torannäherung nicht zu verzeichnen.
Zwingender wurde es kurz vor der Halbzeit: Charisteas, der vorher kaum zu sehen war, hatte nach Beauchamps Hereingabe den Ausgleich auf dem Fuß, doch AE-Keeper Kipouris fischte den Ball aus dem rechten Eck (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff aber war der Schlussmann der Griechen machtlos: Mintal schickte Misimovic rechts in den Strafraum. Seinen Querpass wollte Galitsios klären, schoss aber Charisteas an. Saenko erwischte das "Zuspiel" des Griechen und jagte die Kugel aus vier Metern ins linke Eck (45.).
Unverändert begannen beide Teams Durchgang zwei. Mintal hatte eine gute Gelegenheit, scheiterte aber aus 18 Metern an Kipouros (50.). Sieben Minuten später hatte der Slowake sein Visier besser eingestellt: Bei einem Konter spielte er links raus zu Saenko. Der Russe spielte den Ball schon im Strafraum mit dem rechten Außenrist ans linke Fünfereck, wo das "Phantom" volley per Linksschuss ins kurze Eck einnetzte.
Larisas Coach Donis reagierte, brachte mit Cleyton eine Stammkraft (61.). Eine Minute später verhinderte Blazek mit Glanztat gegen Kalantzis, gegen den Wolf den Ball leichtsinnig vertändelt hatte, den Ausgleich. Auf der Gegenseite vergab Mintal aus günstiger Position (63.).
Die Franken legten ihr Hauptaugenmerk nach der Führung auf die Defensive. Dennoch hatten die Hellenen erneut die Riesenchance zu egalisieren, doch wieder war es Blazek, der gegen den frei vor ihm auftauchenden Bahramis hervorragend parierte (69.).
Wenig später sorgte Charisteas gegen seine Landsleute für die Vorentscheidung: Nach einem weiten Pass von Beauchamp aus der eigenen Hälfte gewann der Grieche das Laufduell gegen Venetis und vollstreckte dann allein vor Kipouris eiskalt (73.).
Larisa ergab sich danach in sein Schicksal. Die Meyer-Schützlinge hatten keine Probleme, den Sieg über die Zeit zu schaukeln und stehen nun in der Runde der letzten 32, wo ein Champions-League-Dritter wartet.
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