Hin und her ging es in der Schüco-Arena. Nürnberg führte nach einer Viertelstunde, je ein Treffer kurz vor und kurz nach der Pause sorgten aber für die Wende zugunsten der Ostwestfalen. Zwar kam der Club durch Rückkehrer Engelhardt noch einmal zum Ausgleich, kurz darauf sorgte aber ein kapitaler Bock von Reinhardt dafür, dass Bielefeld seine Serie von elf Spielen ohne Sieg beendete.
Bielefelds Trainer Frank Geideck änderte seine Mannschaft nach dem 1:2 in Cottbus auf vier Positionen. Eigler (Bänderanriss im Sprunggelenk), Schuler (Gelbsperre), Marx und Kamper wurden durch Westermann, Danneberg, Vata und Kauf, der nach Gelbsperre zurückkehrte, ersetzt. Im Vergleich zum 4:2-Sieg n.E. gegen Hannover im DFB-Pokal-Viertelfinale musste Trainer Hans Meyer auf Pinola (Gelbsperre) sowie Mnari verzichten, der sich nach dem Pokalerfolg einer Knie-Operation unterzog. Kristiansen und Banovic erhielten eine Bewährungschance. Wolf, der beim 1:2 in Mainz noch spielte, musste ebenfalls gesperrt zusehen.
In der ersten Viertelstunde tat sich nicht viel in der Schüco-Arena. Beide Teams hielten sich mit Offensivaktionen zurück, so dass kein rechter Spielfluss zustande kam. Der Club hatte in der 16. Minute die erste Chance der Partie - und die nutzten die Franken auf der Stelle. Westermann klärte nicht konsequent genug, über Reinhardt und Polak landete das Leder bei Banovic, der sich in den Strafraum dribbelte. Sein Schuss aus kurzer Distanz wurde noch leicht abgefälscht und landete im Tor der Arminen.
Die Antwort der Bielefelder folgte prompt: Westermann fasste sich vom linken Strafraumeck aus ein Herz, verfehlte jedoch das Tor denkbar knapp (20.). Auf der anderen Seite vergab Nürnberg unmittelbar danach gute Einschussmöglichkeiten. Kristiansen hatte aus 15 Metern freie Schussbahn, zielte aber zu ungenau, so dass Hain mühelos parierte. Nach einer feinen Kombination rutschte Saenko das Leder aus aussichtsreicher Position über den Spann, der Russe verfehlte das Bielefelder Gehäuse.
In der Folgezeit blieben die Franken das bessere und gefährlichere Team, machten aber zu wenig aus den sich bietenden Räumen. Kurz vor der Pause erhöhte dann die Arminia die Schlagzahl. Nach einem Patzer von Galasek flankte Böhme auf Wichniarek, der das Leder an die Latte beförderte (43.). Zwei Minuten später klappte es doch noch mit dem Ausgleich. Wichniarek ließ Beauchamp auf der rechten Seite alt aussehen, gewann ein Laufduell mühelos. In der Mitte musste Kucera nur den Fuß hinhalten, um zum 1:1, gleichzeitig der Pausenstand, aus kurzer Distanz zu vollenden.
Die Arminia knüpfte gleich da an, wo sie in Hälfte eins aufgehört hatte - in der Offensive. Vier Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Hausherren das Spiel bereits gedreht. Reinhardt verlor ein Sprintduell gegen Böhme, der das Leder an Schäfer vorbeispitzelte und daraufhin vom Club-Keeper zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Wichniarek sicher zum 2:1.
Club-Trainer Hans Meyer reagierte und brachte in der 57. Minute mit Spiranovic, Sibon und Engelhardt, der sein Debüt beim Club feierte, drei neue Kräfte ins Spiel. Viel brachte diese ungewöhnliche Aktion aber nicht. Die Arminia zog sich immer weiter in die eigene Hälfte zurück und startete nur noch gelegentliche Entlastungsangriffe. Mit den defensiven Gastgebern kam Nürnberg überhaupt nicht zurecht. Erst in der 71. Minute hatte der Club seine erste Chance im zweiten Durchgang. Sibon verlängerte einen Einwurf auf Engelhardt, der aus 16 Metern direkt abzog. DSC-Keeper Hain musste sich gewaltig strecken, um das Leder um den Pfosten zu lenken.
Die Schlussphase entschädigte allemal für die durchwachsene zweite Hälfte. Greskos verunglückten Schussversuch in der 83. Minute nahm Engelhardt geschickt auf und traf aus der Drehung zum 2:2. Der Club hatte es sich selbst zuzuschreiben, dass Bielefeld nur drei Minuten später zum 3:2 kam. Reinhardt wollte das Leder zu Spiranovic zurückpassen und legte Böhme den Ball direkt in den Lauf. Der Linksfuß war auf und davon, er tunnelte Schäfer und markierte das 3:2. Nachdem Saenko kurz darauf noch eine gute Gelegenheit ungenutzt ließ, war die Partie zugunsten der Ostwestfalen entschieden.
Bielefeld hat am Samstag in Mainz die Gelegenheit, gegen den direkten Abstiegskonkurrenten zu punkten. Nürnberg, das eine Gehirnerschütterung bei Banovic nach einem Zusammenprall mit Schäfer zu beklagen hatte, muss nach der zweiten Ligapleite in Folge am Freitag gegen Frankfurt antreten.
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