Personal: Der 1. FCK mit drei Änderungen gegenüber dem 0:1 von Bremen: West, Hristov und Dominguez ersetzten Harry Koch (Schienbeinfraktur), Strasser (gesperrt), Adzic. Beim Club kehrte Larsen nach Sperre für Tavcar zurück, Michalke vertrat den gesperrten Cacau.
Taktik: Lautern vertraute in der neu formierten Dreier-Deckung auf das Innenverteidiger-Duo West/Ramzy mit Basler, Hristov und Riedl als Absicherung davor. Weil der weit nach vorne orientierte Lincoln fest im Griff von Larsen war, klaffte eine große Lücke zwischen Abwehr und Angriff. Trotz des einfallslosen Spiels mit langen Bällen geriet Nürnbergs Abwehr immer wieder in Bedrängnis. Die Franken zeigten mit ihrem 4-4-2-System die bessere Spielanlage, offenbarten jedoch gravierende Abschlussschwächen. Larsen kurbelte aus der Tiefe heraus an, Jarolim war Aktivposten im Offensivbereich, Krzynowek sorgte für viel Unruhe über links. Was gut anzusehen war, blieb aber ohne Effektivität. Im Strafraum fehlte dem Neuling die letzte Konsequenz.
Spielverlauf: Die Eröffnungsphase gehörte den "Roten Teufeln", die energisch loslegten, dann aber erschreckend nachließen, sich durch unnötig viele Fehlpässe selbst aus dem Konzept brachten. Das baute den Gegner auf. Als Nürnberg nach 20 Minuten den Respekt ablegte, seine Chance witterte, änderten sich die Kräfteverhältnisse. Der Außenseiter gab den Ton an, ohne die Konfusion bei Kaiserslautern ausnutzen zu können. Was den Unterschied ausmachte: Beim Titelaspirant hatten die Stürmer mehr Biss. Nach dem 2:0 schien die Partie gelaufen, glaubten Kos und Co. nicht mehr an ihre Chance. Nürnberg erkannte zu spät die Anfälligkeit des Tabellendritten an diesem Tag.
Fazit: Ein schmeichelhafter Arbeitssieg des 1. FCK, der nach dem Anschlusstor noch mächtig zittern musste. Nürnberg hatte genügend Chancen, muss sich vorwerfen, sich zu spät zur Aufholjagd aufgebäumt zu haben.
Uli Gerke, Bernd Salamon
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