Personal: Klaus Augenthaler stellte nach dem missglückten Saisonauftakt (0:2 in Dortmund) auf einer Position um: Jarolim, zuletzt von einer Innenbanddehnung im Knie gebremst, rückte für Stoilov in die Startelf. Martin Driller saß nach diversen Verletzungen zum ersten Mal seit sieben Monaten wieder beim einem Pflichtspiel auf der Bank. Auch SC-Trainer Volker Finke nahm nach dem 3:0 gegen Bremen nur eine Änderung vor: Auf der rechten Außenbahn begann Zkitischwili für Willi.
Taktik: Im gewohnten 4-4-2 der Nürnberger bemühten sich die beiden zentralen Mittelfeldspieler, vor allem Jarolim, diesmal um offensivere Spielweise, um das Kombinationsspiel des Gegners frühzeitig zu stören. Auf der anderen Seite blieb beim Sportclub alles beim Alten: Zwei Manndecker ohne ständige Absicherung, zwei "Umschaltspieler" davor, zwei offensivere Mittelfeldspieler, zwei Außen und zwei Stürmer bildeten eine Art 2-6-2.
Analyse: Das klare Chancenplus der Nürnberger in der ersten Hälfte und die deutliche höhere Anzahl der Ecken hatte vor allem zwei Gründe: Die Mannschaft war aggressiver und lauffreudiger. Freiburg kam gegen diesen engagierten, früh störenden Gegner nicht ins Spiel. Bezeichnend, dass der erste Torschuss (Tanko, 40.) erst kurz vor der Pause gelang. Begleitet wurde diese mäßige Ausbeute von einer ungewohnt hohen Fehlerquote im Aufbau und von dem schwachen Auftritt einiger Leistungsträger (Kehl, But).
An der Dominanz der mutigeren Nürnberger und der Behäbigkeit der Freiburger änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts. Die Viererkette der Gastgeber, zuletzt stark kritisiert, stand hervorragend, außerdem verstanden sie es immer wieder, Überzahl in Ballnähe herzustellen - an anderen Tagen eine Stärke des diesmal enttäuschenden Sportclubs. Der Sieg geriet zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr, auch wenn der Club sich nach dem 2:0 etwas zurückzog und überwiegend auf Konter setzte.
Fazit: Ein verdienter Sieg der engagierteren Mannschaft, die das Spiel mit einer couragierten Leistung, Aggressivität und ihrer Lauffreude von der ersten bis zur letzten Minute im Griff hatte.
Christian Biechele, Peter Nickel
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