Personal: Freiburg begann wie erwartet. Nürnbergs Trainer Klaus Augenthaler musste kurzfristig den angeschlagenen Tavcar durch Lars Müller ersetzen. Volker Finke setzte im zentralen Mittelfeld auf eine Raute, deren Eckpunkte sich jedoch permanent verschoben.
Taktik: Während Ramdane meist der vorderste Mann war, änderten Hermel, Zeyer und Zkitischwili ständig ihre Positionen, sowohl untereinander als auch im Raum. Nürnberg setzte auf zwei Viererketten. Bei den Außenverteidigern war Lars Müller noch stärker als Sanneh in der Defensive gebunden. Dies bedingte, dass es Kobiaschwili und Willi auf der Gegenseite im Vorwärtsgang meist mit zwei Gegnern zu tun hatten, da Paßlack und Krzynowecz bereits eine erste Barriere bildeten.
Spielverlauf: Nürnberg begann kompakt in der Defensive und kam durch den spielstarken Larsen auch gefährlich vor das Tor. Nach einer halben Stunde legte der SC Vorsicht und Unsicherheit ab und gewann durch die zahlenmäßige Überlegenheit in der Zentrale - hier Hermel, Zeyer, Zkitischwili, da Jarolim und Larsen - deutlich an Spielanteilen. Besonders Zeyer und Zkitischwili drangten auf den Halbpositionen immer wieder bis zur Grundlinie vor und zerschnitten so die Viererkette. Ausdruck der nicht häufig, aber immer wieder aufblitzenden Freiburger Kombinationslust war das 2:0, als der Ball nach einem Hackentrick Ramdanes über die direkten Stationen Zkitischwili und Bruns beim frei stehenden Iaschwili platziert wurde. Nürnberg schwamm einige Male, hatte aber auch gegen keineswegs sichere Freiburger Chancen. Doch in der Spitze fehlte dem ballsicheren Rink Torgefahr, dem agilen Cacau Kaltschäuzigkeit, und beiden zusammen Unterstützung aus den hinteren Bereichen.
Fazit: Freiburg siegte verdient, weil es in seinen guten Phasen so lange präzise kombinierte, bis ein Spieler in eine torreife Position kam. Nürnberg schloss zu früh ab und vergab bei Rinks Elfer einen big point, um ins Spiel zurückzukehren.
C. Biechele, T. Roth
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