32. Spieltag 1998 / 1999 Sa., 15.05.1999

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Bayern München

2:0 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Köpke, Baumann, van Eck, Nikl, Günther, Störzenhofecker, Oechler, Driller, Gerber, Ciric, Kurth

Trainer: Rausch

Wechsel: 46. Weigl für Kurth, 83. Grasser für Ciric,

86. Reinhardt für Störzenhofecker

Karten: Gelb: Günther, Störzenhofecker

Tore: 1:0 Ciric (72.), 2:0 Driller (82.)

BAYERN MÜNCHEN:

Scheuer, Linke, Helmer, Matthäus, Babbel, Tarnat, Effenberg, Fink, Salihamidzic, Scholl, Daei

Trainer: Hitzfeld

Wechsel: 46. Jeremies für Matthäus, 46. Zickler für Salihamidzic,

82. Johansson für Linke

Karten: Gelb: Daei

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Merk

Zuschauer: 44400

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht von www.kicker.de

1. FC Nürnberg - Bayern München 2:0

Personal: Zumindest die Aufstellung hält der Meister in Bewegung: Neben Basler (5. Gelbe Karte) und den verletzten Kahn sowie Jancker rotierte Trainer Hitzfeld noch Kuffour, Jeremies und Zickler aus dem Team, er brachte Helmer, Fink und Scholl. Rausch nominierte Günther anstelle des verletzten Lösch.

Taktik: Nürnbergs Trainer Rausch hatte seine Mannschaft hervorragend auf die Spielweise der Bayern ein- und umgestellt. Vor Libero Baumann verdichteten gegen die drei Münchner Spitzen die Verteidiger Nikl (gegen Scholl), Van Eck (gegen Daei) und der zum Manndecker umfunktionierte Günther (gegen Salihamidzic) die Nürnberger Defensive zu einem stabilen Block. Im zentralen Mittelfeld hing sich Oechler an Effenberg, Störzenhofecker beschäftigte Fink. Auf den Außenbahnen machten links Gerber, vor allem rechts der starke Driller mächtig Dampf und drängten ihre schwachen Kontrahenten Tarnat und Babbel in die Defensive.

Flanke auf Flanke segelte so in den Strafraum des neuen Meisters, den die insgesamt nachlässige und im Deckungsverhalten großzügige Münchner Defensive (Ausnahme Helmer) entblößte: Matthäus rückte weit auf, die defensiven Mittelfeldspieler störten nicht.

Spielverlauf: Die Bayern versuchten, das Spiel ohne Bewegung (Ausnahme Scholl, Effenberg, Helmer) zu kontrollieren. Dies mußte gegen die aggressiveren, zweikampf- und laufstärkeren Nürnberger schiefgehen. Die nutzten die Freiräume mit gefälligem Spiel über die Flügel (meist über rechts) oder gut getimten Pässen (Störzenhofecker) in den Rücken der löchrigen Bayern-Abwehr. Allein in der ersten Halbzeit erspielte sich der Club sieben (!) erstklassige Torchancen, ohne den überragenden Scheuer wäre das Spiel schon zur Pause entschieden gewesen.

Die eingewechselten Jeremies und Zickler wiederbelebten nach der Pause kurzzeitig das Offensivspiel der Bayern, die um ein Haar sogar in Führung gegangen wären (Scholl scheiterte zweimal am gut reagierenden Köpke). Die weit aufrückenden Bayern boten speziell Konterstürmer Weigl nun den dringend benötigten Raum, den dieser geschickt nutzte, um die beiden, längst überfälligen Treffer vorzubereiten.

Fazit: Ein hochverdienter Sieg der äußerst engagierten Nürnberger, die es gegen allzu zurückhaltende Münchner unnötig spannend machten.

Christian Biechele, Michael Pfeifer, Karlheinz Wild

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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