„Wir würden lieber mal schlecht spielen und zumindest einen Punkt einfahren", gaben die Club-Spieler in der Vorrunde des öfteren nach verlorenen Spielen zu, in denen sie so manche Einschuß-möglichkeit ungenutzt ließen. In Hamburg haben sie am 22. November endlich einmal den Spieß umgedreht und aus nur einer Tormöglichkeit einen Treffer gemacht, der letztlich zu einem 1:1-Remis reichte. Manfred Heun schrieb im „Kicker":
Fußball paradox beim ersten Punktverlust des HSV im achten Heimspiel: Obwohl der l.FC Nürnberg im Gegensatz zu vielen anderen Begegnungen kaum nennenswerte Torchancen herausspielte und noch ein Stück hinter den Erwartungen zurückblieb, gelang Jörn Andersen mit einem Kopfball-Aufsetzer nach Flanke von Thomas Brunner das umjubelte Ausgleichstor. Optimaler kann die Chancenauswertung kaum sein.
Die HSV-Spieler dagegen trauerten ihren vergebenen Möglichkeiten - ganz in Nürnberger Manier - nach. Entweder waren die Hamburger im häufig übervölkerten Club-Strafraum zu unentschlossen oder sie scheiterten immer wieder an Torhüter Andreas Köpke. Und dann kam es, wie es eigentlich kommen mußte: Durch die Einwechslung von Rudi Stenzel bekamen Reuter (diesmal im Mittelfeld) und der Ex-St.-Paulianer Joachim Philipkowski noch einmal die „zweite Luft" und trieben Nürnberg zum Unentschieden.
Der HSV hatte bis dahin eigentlich in jeder Beziehung Vorteile gehabt, obwohl er keineswegs überzeugte. Nur Okonski und von Heesen setzten Akzente. Dagegen zeigten Jusufi und Homp großen Einsatz, verdarben aber durch schlechtes Abspiel vieles wieder. Hinter einer sicheren Abwehr (stark Jakobs trotz Fußbeschwerden) bot Torhüter Uwe Hain erneut eine gute Leistung.