Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nr. 10 vom Oktober 1985

Die 74000 im ausverkauften Olympiastadion waren sich einig: so glücklich hat Bayern München noch kein Heimspiel gewonnen. Eine großartig aufspielende junge Nürnberger Mannschaft wurde um Sieg, Punkte und Erfolg gebracht, durch Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, über die in den Zeitungen ausführlich und sehr offen berichtet wurden.

Wir wollen hier in der Vereinszeitung nicht mehr polemisieren. Die Dinge sind nach dem Spiel ausführlich kommentiert worden. Beschränken wir uns also auf kurze Schilderungen. Der forsch aufspielende Club ging in der 21. Minute durch eine mutige Reuter-Leistung mit 1:0 in Führung und die rund 30 000 Clubanhänger unter den 74 000 jubelten. Weniger zum Jubeln war ihnen dann in der 24. Minute, als Linienrichter Karl Kost den Münchnern ein Tor schenkte , das keines war.

Bewundernswert, wie der Club diese Fehlentscheidung wegsteckte und weiterspielte. Er holte sich im Olympiastadion viele Anhänger. Als die Bayern nach der Pause mit 2:1 in Führung gingen, zeigte der Club weiterhin offensiven, guten Fußball. Am Ende schien dann das 2:2 fällig, als Schiedsrichter Jupe in der 79. Minute endlich nach einem bösen Foul von Torwart Pfaff Elfmeter pfiff. Grahammer lief an, Pfaff bewegte sich viel zu früh und hielt. Keine Wiederholung. Klarer Fehler von Schiedsrichter Jupe. Allerdings: gestehen wir uns ein - auch Grahammers Schuß war nicht der beste. Bei etwas mehr Konzentration hätte Pfaff spielend „verladen" werden können. Viel Ärger am Schluß um das Schiedsrichtergespann. Der Club war um den Erfolg gebracht. Aber haken wir das Ganze ab. Es schenkt uns keiner mehr etwas hinterher. Auf dem Spielfeld wird alles entschieden.

Links:  Spiel in München: Stefan Reuter jubelt. Er hat soeben das 1:0 erzielt. Rechts Pflügler.

Foto: Bomhardt