Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 3 vom März 1984

Lang, lang ist es her, daß die Club-Anhänger im Stadion über einen Sieg ihres 1. FCN jubeln konnten. Das letzte Mal war es am 30. September 1983 beim 3:1 über den VfL Bochum. Seither folgten Monate der Enttäuschung. Nach Udo Klug kam Rudi Kröner als Trainer. Er mußte erfolglos das Feld räumen. Nun schwingt seit Rückrundenbeginn Heinz Höher das Szepter und endlich am 4. Rückrundenspieltag wieder Jubel im Stadion. Der Club schlug den großen Favoriten Fortuna Düsseldorf verdient mit 2:1. Das Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt erhielt neue Nahrung. ...

Die rund 12000 Zuschauer wurden ganz schön auf die Folter gespannt. Aber sie sahen dieses Spiel mit viel Begeisterung, denn der Club kämpfte von Anfang an, hatte ein klares Konzept und - das war wohl das wichtigste - die Spieler hielten sich auch daran! Jeder der eingesetzten Clubspieler hatten den Willen zum Sieg und Willen, auch jeden Zweikampf zu entscheiden. Über diesen Kampfgeist und Einsatz kam schließlich auch das Spielerische des 1. FCN immer mehr zur Geltung. Längst verschüttet geglaubte Tugenden wurden da von Heinz Höher wieder geweckt.

Und noch eins sollte man nennen: Heinz Höher hatte sich für eine Formation entschieden, die sein vollstes Vertrauen rechtfertigte. Es war eine Formation, die noch vor Wochen undenkbar gewesen wäre. Weyerich und Täuber als Mittelfeldspieler - und wie gut sie spielten! Starke Abwehrspieler Brunner und Giske. Ein souveräner Norbert Eder als Libero! Ein sich steigernder Grahammer, ein nach längerer Verletzungspause immer sicherer werdender Alois Reinhardt. Dann ein engagierter Abramczik! Ein weite Wege gehender Dieter Trunk. Schließlich noch ein Rudi Kargus, der einige ganz gefährliche Schüsse und Bälle entschärfte. Kurzum: der Club hinterließ einen guten Eindruck.

Der Club ging mit einem raschen Kontertor in Führung. Thomas Brunner versetzte Weikl und Zewe und schoß auch an Kleff vorbei eiskalt zum l: 0 ein. Dieter Trunk verpaßte kurz darauf eine ganz große Chance zum 2:0. In der 22. Minute dann die Quittung: Edvaldsson köpfte völlig unbewacht zum l: l ein. Düsseldorf spielte gut, doch der Club war an diesem Tag stärker, konzentrierter. Die Abwehr war gefestigt, Mittelfeld und Angriff schußfreudig wie lange nicht , mehr. Vor dem Düsseldorfer Tor tat sich einiges. Kleff parierte einen Grahammer-Schuß (40.), Giskes Kopfball landete an der Düsseldorfer Latte (41.), Täuber verfehlte knapp das Tor (52.), Kleff rettete gegen Abramczik (53.), Weyerichs Freistoß landete am Außennetz und als Burgsmüller ins Fortuna-Tor traf (72.), da stand er leider im Abseits.

Ein Foulelfmeter in der 80. Minute, von Thomas Brunner eiskalt zum 2: l verwandelt (Weyerich war gefoult worden), sicherte dann den Clubsieg. Allerdings gab es bis zum Schlußpfiff um dieses 2:1 noch einige bange Minuten zu überstehen.

Am Ende lag man sich in den Armen, freute sich über den Sieg und freute sich vor allem darüber, daß es doch noch nicht aller Bundesligatage Abend sei. Jetzt heißt es, diesen Erfolg zu untermauern, ihn zu bestätigen und ihm weitere folgen zu lassen. War der Sieg über Düsseldorf endlich wieder der Anfang zu einer hoffnungsvolleren Club-Zeit?

F. S.

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Links: Thomas Brunner knallt an Zewe vorbei zum 1:0 ins Düsseldorfer Tor.

Rechts: Zehn Minuten vor Schluß Elfmeter für den Club: Brunner nützt eiskalt diese Chance zum 2:1. Kleff ist geschlagen, der 1.FCN hat endlich wieder einen Sieg errungen.

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Im Spiel gegen Düsseldorf: „Bravo Jungs . . ."

„. . . Mensch, nimmt doch deinen rechten Schlappen . . ."

„. . . Mein Gott, jetzt ist alles aus . . ."

„. . . na, der Thommy wird doch den Elfer reintun? ..."

Fotos: Forkel (3), Schmidtpeter (3)