Die Niederlage in Bielefeld kam eigentlich nach den guten Leistungen gegen große Mannschaften unerwartet. Sie war zwar verdient für den Club, aber sie war nicht nötig. Wolfgang Haala schreibt in der „Nürnberger Zeitung": „Die Club-Profis hätten die alte Bauernregel, daß es auf der Alm koa Sünd' gibt, in den ersten 45 Minuten nur einigermaßen befolgen sollen: Was Trainer Udo Klug hinterher eine nicht konsequente Spielweise bezeichnete, war - nicht so vornehm ausgedrückt - schon fast eine Sünde, eine leichtsinnige, teils überhebliche und vor allem viel zu drucklose Spielweise, mit der sich der 1. FCN allerdings selbst mehr einschläferte, als er dies wohl mit den Arminen vorhatte.
Man hätte Wutausbrüche bekommen können, wie primitiv serienweise die Bälle bei unnötigen Dribblings oder effektlosen Querpassagen verloren wurden. Dabei hätten den Club-Cracks zwei Dinge eigentlich schnell klar sein müssen: Vor der Pause hatten die Arminen die Hosen gestrichen voll und leisteten sich ebenfalls serienweise Fehler. Daraus folgernd hätte man erkennen müssen, daß das erste Tor in dieser Partie wohl schon das entscheidende sein mußte.
Hätte es der Club erzielt, wäre Bielefeld wohl vollkommen im Eimer gewesen. Aber was machte der Club? Er trödelte auch nach der Rückkehr aus den Kabinen munter vor sich hin und schenkte den Gastgebern nur 180 Sekunden nach Wiederanpfiff das Führungstor. Der 1. FCN hatte den Kontrahenten selbst stark gemacht!
Udo Klug war mit seiner Mannschaft gar nicht zufrieden und kritisierte auch Libero Reinhold Hintermaier.
Allerdings schränkte Klug ein: „Den Leistungsabfall kann man vielleicht nach den beiden schweren Spielen gegen Gladbach und Frankfurt innerhalb von vier Tagen entschuldigen. Ich habe schon von Spitzenmannschaften solche Schwankungen gesehen." Nun, vergessen wir schnell dieses 0:2 und hoffen wir auf kommende gute Spiele gegen die direkten Konkurrenten aus dem unteren Tabellenbereich.
F.S.