„Jetzt haben wir uns etwas aus dem Dreck gezogen", stellte Trainer-Manager Udo Klug nach diesem äußerst wichtigen 3:1 über den Karlsruher SC fest. In der Tat: Der Club kletterte nach diesem Erfolg vor nur 17000 Zuschauern auf den 13. Tabellenplatz. Ein völlig neues Clubgefühl in dieser für den 1. FCN so schweren Saison 1981/82. Ein hochverdienter Sieg, auch wenn es kein glanzvolles Spiel war. Dazu gab es auch gar keine großen
Hoffnungen, denn der KSC war in der Abwehr sehr massiert, riskierte viel zu wenig, wollte sein Heil in einem Unentschieden suchen.
Immerhin sahen die Zuschauer einen forsch spielenden Club. Nicht alles glückte, was man versuchen wollte. Zu wenig kam über die Flügel. Meist rannte man sich in der Deckung des KSC fest. Und dennoch: Es spricht für den Club, daß er sich eine Reihe von guten Torchancen erspielte. Hätte nicht Werner Dreßel zweimal überhastet fünf und acht Meter vor dem KSC-Tor über den Ball geschlagen, statt ihn ins Tor zu jagen, wären die Badener schon vorzeitig auf die Verliererstraße gedrängt worden.
Es dauerte bis zur 34. Minute, ehe der Club in Führung ging. Hecks schöne Vorarbeit nützte Michael Eggert zu einem überlegten Schuß ins lange Toreck. 1:0 also, und jetzt schien alles für den 1. FCN zu laufen. Doch schon vier Minuten später kalte Dusche. Freistoß für den KSC, die Abseitsfalle des Clubs klappte nicht schnell genug, Stefan Groß stand vollkommen frei vor Bernd Hartmann und schoß zum 1:1 ein.
Nach der Pause kam der Club mit viel Unternehmungsgeist. Reinhold Hintermaier wurde zum offensiven und spielmachenden Libero. Der KSC kam ins Schwimmen und der Club zu seinem 2:1. Es war in der 58. Minute: Freistoß von Hintermaier, ganz rechts schlich sich Peter Stocker heran und erzielte ein herrliches Kopfballtor. Vorübergehendes Aufbäumen des KSC, zwei gute Hartmann-Paraden und dann im Endspurt noch Werner Hecks Abstaubertor zum 3:1. Jetzt war alles gelaufen und auf den Rängen eitel Sonnenschein bei den Fans.
Werner Heck sollte dieser Treffer endlich wieder mehr Selbstvertrauen geben, wenn es gilt, Torchancen zu verwerten. Zu seiner enormen Lauf- und Arbeitsleistung dürften in absehbarer Zeit auch wieder die Tore kommen. Ein wichtiger Club-Sieg. Immerhin fehlten die verletzten Kargus, Schöll, Brunner und der gesperrte Weyerich.
F. S.